Umfunktionierung von Trafohäuschen
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Im Zuge der Modernisierung des Stromnetzes, der Umstellung der alten
Freileitungen auf Erdkabel, wurden und werden
viele jetzt funktionslos gewordenen Turmstationen
abgerissen (siehe unser Trafo-Friedhof) und durch moderne
Kabelfertigstationen ersetzt.
Abriss muss aber nicht die einzige Lösung sein. Besonders alte, bau- und technikgeschichtlich interessante Stationen
können als Bau- und Kulturdenkmale unter
Denkmalschutz gestellt werden, einige wurden in Freilichtmuseen
umgesetzt, oder sogar zu kleinen
Museen umgewandelt.
In den letzten Jahren erkannten immer mehr Menschen
das Potential der kleinen, vertrauten, oft ortsbildprägenden Türmchen, bewahrten diese vor dem Abbruch und führten
sie in unermüdlicher ehrenamtlicher Arbeit neuen Nutzungen zu. Allen voran die Naturschützer (Verbände und
Einzelpersonen), die bereits sehr viele Turmstationen zu
Artenschutztürmen und "Tierhotels" umgebaut und so
Lebensraum für Eulen, Falken, Fledermäuse, Schwalben, Insekten und viele andere bedrohte Tierarten geschaffen haben,
teilweise in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Gemeinden, Behörden und Stromversorger. Auch für Künstler
bietet sich ein reiches Betätigungsfeld: Trafostationen wurden zur
Kunstgalerie, zum
Kunstobjekt und zur Fläche für
Wandmalerei und Graffiti.
Vor dem Abriss der
Trafostation Schmalensee
machte die örtliche Feuerwehr den vermutlich nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag, den Turm als Gefängnis zu nutzen.
Diese und andere Ideen konnten nicht verwirklicht werden, aber der Kreativität sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt -
abgesehen vom beschränkten Raum in einem Trafohäuschen.
Wir können uns für einen stillgelegten Trafoturm je nach Größe und Lage
z.B. folgende neue Nutzungsmöglichkeiten vorstellen: als Pizzeria, als Kiosk, als Postfiliale, als Crêperie,
als Schuhreparaturwerkstatt, als Schlüsseldienst, als Kongresszentrum - oder als Studentenwohnheim ;-)
Wir stellen hier einige bereits realisierte Beispiele für sinnvolle und originelle Umfunktionierungen von
stillgelegten Trafohäuschen vor:
Bushaltestellen - entspannt warten im Trafohäuschen
Das Trafohäuschen Meetschow im Wendland als Bushaltestelle
Fotos: © Pit Fischer, 2011
Dieser schmucke Turm dient dem kleinen Dorf Meetschow als Bushaltestelle. Er steht an der Durchgangsstraße
Nähe Eichenweg 1-4. Meetschow liegt zwischen Vietze und Gorleben, nicht weit von der Elbe.
Ein bauliches Glanzstück seiner Zeit, ist der Trafoturm aus dem Ortsbild nicht mehr wegzudenken. Die Kombination
aus architektonischem und technikgeschichtlichen Denkmal und praktischer Verwendung in der Jetztzeit ist faszinierend.
Weitere Bilder und Infos zur Bushaltestelle Meetschow
Das Bushaltestellen-Trafohäuschen Karrenzin in Neuhaus (Landkreis Lüneburg)
Fotos: © Pit Fischer, 2011
Die Leute hier kennen ihr Wetter: warum im Regen auf den Bus warten, wenn der Trafoturm an der Bushaltestelle
als trockenes Wartehäuschen genutzt werden kann? Eine wirklich praktische und originelle neue Funktion für die
stillgelegte Trafostation - der neue Transformator befindet sich gleich nebenan in der Blechkiste.
Zu besichtigen ist der Turm in Neuhaus an der Bushaltestelle 'Nh. Karrenzin' an der Ecke
Lüneburger Straße / Am Alten Sägewerk. Die Lüneburger Straße ist die B 195 von Boizenburg
nach Wittenberge.
Weitere Bilder und Infos zur Bushaltestelle Neuhaus
Trafohäuschen als Bushaltestellen in
Breitenborn und
Aars
Fotos: © Torsten Wünsche, 2011 und Michael Magnussen, 2012
Trafohaus wird zum Wohnhaus
Der Trafoturm Neustadt Angerweg von 1921/1922: heute ein Wohnhaus
Fotos: © Hans Kast, 1930-2012
Zeichnung mit freundl. Genehmigung von
© Architekt W.H.Eiffler, München
Das 1921/1922 erbaute Transformatorenhaus in der Innenstadt von Neustadt bei Coburg war die erste Stromversorgungsquelle der Stadt.
Das Foto ganz links ist eine Aufnahme von 1930 und zeigt, wie die Station und die Umgebung vor dem Krieg ausgesehen haben.
Als der Bau 1988 von der Stadt zum Abriss freigegeben wurde, kaufte der jetzige Besitzer die leerstehende Turmstation,
um sie zum Wohnhaus umzubauen. Dadurch konnte glücklicherweise der Abbruch des historischen Gebäudes verhindert werden.
Die Idee war, den Turm nach der neuen Wohnnutzung als eigenständiges Gebäude zu erhalten, damit auch
für Außenstehende und nachfolgende Generationen die ehemalige Funktion als Trafohaus klar erkennbar bleibt.
Der neue Turmherr verwandelte den alten Turm in drei Jahren Bauzeit in ein behagliches Eigenheim. Da die alte Trafostation mit
24 qm Grundfläche als Wohnraum nicht ausgereicht hätte, wurde ein vorgefertigter Wohncontainer (Raumzelle) neben
dem Turm auf Stahlstützen aufgestellt, als verbindendes Element ein verglastes Treppenhaus errichtet. In das alte
Walmdach wurde ohne Stilbruch eine Gaupe eingebaut, Fenster und Läden durch entsprechende Fundstücke stilgerecht ergänzt.
Die Gesamtwohnfläche von Turm und Container beträgt nun 121,5 qm.
Dass die Umfunktionierung in vieler Hinsicht gelungen ist,
zeigt sich im Wohlbefinden des Bewohners, der in diesem Haus seit über 21 Jahren wohnt.
Weitere Bilder und Infos zum Wohntrafohaus Neustadt bei Coburg
Das Trafohäuschen von 1931 in Möhlin: seit 1997 ein Wohnhaus
Fotos: © Werner Boss und Paul Fischler
Das 1931 erbaute Trafohäuschen am Ryburgpark 9 in Möhlin (Kanton Aargau, Schweiz) sollte 1994 abgerissen werden.
Der Werbegrafiker Paul Fischler kaufte das mit seinen Jugenderinnerungen behaftete Türmchen, verhinderte den Abriss
und hatte nun zwei Jahre mit bürokratischen Hürden, mit Baurecht und
Finanzierungsproblemen zu kämpfen, bis der Ausbau 1996 beginnen konnte und im Mai 1997 fertig war.
Mit viel Engagement, Kreativität, innovativen Ideen und der Investition von 450.000 Franken ist ein einzigartiges
Bauwerk mit 95 m2 Wohnfläche geschaffen worden, das zu einem Markenzeichen von Möhlin geworden ist und in den Schweizer
und internationalen Medien viel Beachtung fand: es gilt als das einzige bewohnte Trafohäuschen der Schweiz.
Weitere Bilder und Infos zum Wohntrafohaus Möhlin
Das ehemalige Trafohaus in Wittenburg: vom Café zum Wohnhaus
Fotos: © Pit Fischer, 2012
Die ehemalige Trafostation Wittenburg steht zentral in der Bahnhofstraße 1a, Ecke Lindenstraße. Das
denkmalgeschützte Gebäude erfuhr in seiner
Geschichte gleich eine zweifache Nutzungsänderung: Es
diente zunächst eine Zeit lang als Café mit dem passenden Namen "Café Winzig".
Nach einem Brand wurde es restauriert und wird heute als Privatwohnung genutzt.
Weitere Bilder und Infos zum ehemaligen "Café Winzig" im Trafohaus zu Wittenburg
Das ehemalige Trafohaus am Zernsee wurde zum Wohnhaus
Fotos: © Manfred Kühl, 2014
Ein altes Trafohäuschen am Zernsee im Potsdamer Ortsteil Golm wurde zum Wohnhaus umgebaut.
Weitere Bilder und Infos zum Wohn-Trafohaus am Zernsee
Kleine Turmherren: Trafohäuschen als Kinderhaus und Spielgerät
Das alte Trafohäuschen in Niederurff wird zum Kinderhaus
Fotos: © Stefan Pollmächer
Das historische Trafohäuschen am Rand des Niederurffer Spielplatzes, gleich neben dem Dorfbach, sollte 2008 abgerissen werden.
Der Arzt Dr. Stefan Pollmächer hat den Turm übernommen und dadurch vor dem Abriss bewahrt.
Das Äußere wurde in seiner Ursprünglichkeit belassen und keine Details verändert.
Innen wurde die Trafostation zu einem Kinderhaus für die Jungs der Familie umgebaut und unter
Denkmalschutz gestellt.
Den frischgebackenen kleinen Turmherren scheint es zu gefallen, wie man auf den Fotos sieht.
Weitere Bilder und Infos zum Kinderhaus-Trafoturm Niederurff bei Bad Zwesten
Ein Trafoturm als Rutschbahn auf dem Spielplatz des Dänischen Energiemuseums
Fotos: © Michael Magnussen, 2013
In den Außenanlagen des Energiemuseums sind u.a. auch einige Trafotürme zu besichtigen.
Eines der originellsten Ausstellungsstücke ist diese Blech-Turmstation, die auf dem
Kinderspielplatz aufgestellt und zum Spielgerät umgebaut wurde.
Weitere Bilder und Infos zum Energiemuseum Tange, Mitteljütland/Dänemark
Entspannt: Hobby- und Freizeittürme
Der alte Trafoturm von 1954 in Leipheim wird zur Villa Ampere
Fotos und Modell: © Hans Zachai, Logo: © Ines Zachai
Die Umspannstation II Leipheim in der Wissmannstraße 9, erbaut im Jahr 1954, stand zum
Abriss
an. Hans Zachai, Nachbar des Trafohäuschens, bewahrte die Turmstation vor dem Abbruch und baute den "ent-spannten" Trafoturm
im Jahr 2014 mit einer unglaublichen Begeisterung in unermüdlicher Eigenarbeit und mit der Hilfe vieler Verwandter und
Freunde zu einem "Entspannungsturm" um: die Villa Ampere entstand.
Auf unserer
Sonderseite
ist dieses außergewöhnliche Umbauprojekt ausführlich und reich bebildert
dokumentiert, von der ursprünglichen Trafostation (mit Bauplan) über die Planung bis zur Fertigstellung
und Inneneinrichtung.
Weitere Bilder und ausführliche Dokumentation zur Villa Ampere in Leipheim
Der Trafoturm in Niendorf auf der Insel Fehmarn wurde zum Hobbyturm
Fotos: © Pit Fischer, 2013
Die Backstein-Turmstation steht in der Dorfstraße 17 und ist heute in Privatbesitz.
Das Trafohäuschen wurde nach der Stilllegung des Trafos vom Hausbesitzer übernommen und dient nun als
Hobby- und Freizeitturm, in dem z.B. seine Vogelvolieren untergebracht sind.
Weitere Bilder zum Hobby-Trafoturm Niendorf
Fit am Turm: Trafotürme als Sportstätte
Die alte Trafostation Uttrichshausen wurde zum Kletterturm
Fotos: © Pit Fischer, 2012
Die stillgelegte Turmstation steht in der Mottener Straße unterhalb der Autobahnbrücke (A7) in Uttrichshausen
(Hessische Rhön).
Anstelle des Abbruchs der nun überflüssig gewordenen
Station entschied man sich hier zum Glück für den Erhalt des Gebäudes:
An zwei Fassaden des Turms wurden Kletterwände eingerichtet.
Die Kletteranlage bildet zusammen mit Bänken, Blumenrabatten und weiteren Spiel- und Sportgeräten eine Art kleines
Freizeitzentrum des Dorfs: eine gelungene Umnutzung und originelle Alternative zum Abriss des vielleicht 100 Jahre alten Türmchens.
Uttrichshausen ist bis einschließlich 2015 Förderschwerpunkt im Hessischen Dorferneuerungsprogramm.
Weitere Bilder und Informationen zum Kletter-Trafoturm Uttrichshausen
Vom Trafoturm zum Aussichtsturm
Trafohäuschen Overvejen bei Aars: heute ein Aussichtsturm
Fotos: © Michael Magnussen, 2012
Was liegt näher, als aus einem alten Trafoturm einen Aussichtsturm zu machen?
Die Station Overvejen Aars im dänischen Nordjütland ist stillgelegt. In dem schönen alten Backsteinturm kann man
heute erfreulicherweise die Aussicht genießen oder im Trockenen auf den Bus warten. Und wenn es nicht regnet, lädt eine
Bank zum Verweilen ein.
Weitere Bilder und Infos zum Aussichtsturm Aars Overvejen
Vom Trafoturm Lounsvej am Louns See Vögel beobachten
Fotos: © Michael Magnussen, 2012
Der hübsche Backsteinturm steht im Lounsvej (=Lounsweg) südwestlich von Farsø, nicht weit vom Hvalpsund am Limfjord
im dänischen Nordjütland.
Auf der Informationstafel erfahren wir interessante Daten über diesen stillgelegten Transformatortårn (Trafoturm).
Erbaut wurde er im Jahr 1957, mit Änderungen 1978. Die in Dänemark typische Ziegelbauweise zeigt solide Baukultur
und feine Handwerkstradition.
Im Jahr 1994 wurde die Turmstation wegen Umstellung auf Erdkabel überflüssig,
die Gesellschaft Himmerlands Elektricitetsforsyning (Himmerlands Elektrizitätsversorgung) vermachte den Turm der Kirchengemeinde
Louns, der auch das Grundstück gehört. Die Trafostation wurde zum Aussichtsturm und für die Vogelbeobachtung umgebaut
und wurde am 22. April 1995 in der neuen Funktion eröffnet. So konnte dieser für seine Zeit typische Turm erhalten werden,
während andernorts durch die schon erwähnte Umstellung auf Erdkabel viele abgerissen wurden.
Von oben hat man eine schöne Aussicht auf das Naturschutzgebiet Louns See
(Naturbeskyttelsesomradet Louns Sø), ein See mit Feuchtgebiet und vielen Vogelarten, die von hier aus beobachtet werden
können ohne sie zu stören.
Weitere Bilder und Infos zum Trafoturm Lounsvej
Café Trafohaus & Wirtshaus zum fidelen Trafo
Das Trafohaus Obernkirchen am Kirchplatz als Bildhauercafé
Fotos: © Dirk Eimermacher, 2015
Alle drei Jahre verwandelt sich das Trafohäuschen am Kirchplatz in Obernkirchen im Rahmen des hier stattfindenden
Bildhauersymposiums zum Künstlercafé. Das 1904 erbaute und 1995 renovierte Trafohaus weist viele verspielte
Details im "Zuckerbäckerstil" auf.
Weitere Bilder und Infos zum Bildhauercafé-Trafohaus Obernkirchen
Das Trafohaus in Wittenburg wurde zum "Café Winzig"
Fotos: © Pit Fischer, 2012
Die ehemalige Trafostation Wittenburg steht zentral in der Bahnhofstraße 1a, Ecke Lindenstraße. Das
denkmalgeschützte Gebäude
diente eine Zeit lang als Café mit dem passenden Namen "Café Winzig". Nach einem Brand wurde es restauriert
und wird heute als Privatwohnung genutzt.
Weitere Bilder und Infos zum ehemaligen "Café Winzig" im Trafohaus zu Wittenburg
Das Trafohaus von 1926 am Hamburger Volksparkstadion wurde zur Gaststätte
Fotos: © Pit Fischer, 2012
Die ungewöhnliche Trafostation, ein ovaler Bau aus gelbem Backstein, steht an der Ecke
August-Kirch-Straße/Max-Schmeling-Straße, in der Nähe des Volksparkstadions im Altonaer Volkspark.
Seit 2006 steht das vom Architekten Gustav Oelsner entworfene Gebäude unter
Denkmalschutz, seit 2008 wird es als Restaurant genutzt.
Weitere Bilder und Infos zum Restaurant Trafohäuschen am Altonaer Volksparkstadion
Backe backe Kuchen - im Trafo-Backhaus
Das Trafohäuschen von 1912 auf Gut Wintershagen wurde zum Backhaus
Fotos: © Pit Fischer, 2012
Gut Wintershagen, Ortsteil der Gemeinde Sierksdorf an der Ostsee, liegt in der Nähe vom
Vergnügungspark "Hansa-Park", ausgeschildert "Gut Café Wintershagen". Das Trafohäuschen befindet sich
jedoch nicht beim Café, sondern auf dem Hof des dahinter liegenden Gutshofs Wintershagen.
Die historische Trafostation steht unter Denkmalschutz.
Das aus Natursteinen gemauerte Trafohäuschen wurde 1994 zum Backhaus umgebaut und als solches bis heute genutzt.
Weitere Bilder und Infos zum Backhaus-Trafo auf Gut Wintershagen bei Sierksdorf/Ostsee
Vereinsheime, Begegnungsstätten, Jugendhäuser
Die Trafostation in Hamburg-Groß Borstel wurde zum Gruppenhaus der Schreberjugend
Fotos: © Pit Fischer, 2012
Das alte Trafohaus steht im Stadtteil Groß Borstel südlich vom Hamburger Flughafen am Rand des Eppendorfer Moors.
Der langgezogene Flachbau wurde in den 1920er Jahren errichtet und steht
heute unter Denkmalschutz.
Das Haus war von Anfang an ein Mehrzweckgebäude und hat bereits verschiedene Umnutzungen hinter sich. Neben der Funktion als
Transformatorenstation diente es als Aufenthaltsraum für die Stadtverwaltungstrupps und Maschinenraum für die HEW
(Hamburgische Electricitäts-Werke AG, 1894-2002). Im Keller befand sich zeitweise ein Luftschutzraum.
Später kamen ein Verkaufsraum und öffentliche Toiletten dazu.
Heute ist ein Teil des Gebäudes als Gruppenhaus "Stadion-Nord" an die Schreberjugend Hamburg vermietet.
Jugendliche des Stadtteils können hier ihre Freizeit verbringen.
Weitere Bilder und Infos zum Schreberjugend-Gruppenhaus in Groß Borstel
Urlaub im Trafohäuschen - Ferienhäuser und Hotels
Die Umspannstation von 1954 in Oberuhldingen wurde zum Feriendomizil "Rapunzel-Turm"
Fotos: © Hubert Weiß (linkes Bild) und © Diethard Nowak
Zwischen Überlingen und Meersburg am Bodensee steht im Feriendorf Oberuhldingen in der Alten Poststraße 44
dieses putzige Häuschen.
Es ist ein ehemaliges Transformatorenhaus der Badenwerk AG aus dem Jahr 1954 (siehe Foto ganz links).
In der überdurchschnittlich großen Trafostation waren ursprünglich
zwei Transformatoren untergebracht.
Die für eine Turmstation eher große Grundfläche (3 x 3 qm ohne Anbau) machte im Jahr 1999 einen
Umbau zum Ferienhaus möglich.
Der Bauingenieur Hubert Weiß erwarb das Gebäude samt dem 77 Quadratmeter großen Grundstück von der EnBW
und verwandelte in 100 Prozent Eigenarbeit das ehemalige Trafohäuschen in ein Feriendomizil.
So entstanden auf 3 Stockwerken 30 Quadratmeter Wohnraum, dazu noch ein Badezimmer im Anbau und ein 6 qm großer Balkon.
Im Jahr 2004 gewann Hubert Weiß den 1. Preis beim Wettbewerb des TV-Senders Pro 7 um das "pfiffigste Minihäuschen der Republik".
2007 verkaufte er das Trafohäuschen, das seitdem von der jetzigen Besitzerin als Ferienhaus "Rapunzel-Turm" vermietet wird.
An diesem ehemaligen Ort der Hochspannung können nun Erholungssuchende spannende oder auch entspannte Ferien am
Bodensee verbringen.
Weitere Bilder und Infos zum Rapunzelturm Oberuhldingen
Vom Trafoturm zum Hochzeitsturm - Hotel Schloss Wissen
Inspiriert durch das Schild "Hochspannung - Lebensgefahr" hat das Hotel Schloss Wissen in Weeze am Niederrhein den schlosseigenen
Trafoturm zum "Hochzeitsturm" umfunktioniert. Die um die Jahrhundertwende erbaute Turmstation ging 1996 vom Netz.
2004/2005 wurde der Turm zur historisch eingerichteten Hochzeitssuite umgestaltet und in den Hotelbetrieb integriert ("Turm-Special").
Die Suite befindet sich im Anbau, im Turm selbst sind Küche, Bad und Bibliothek untergebracht. Als Garderobe dienen die
ehemaligen Isolatoren.
Ein kleiner Text mit Foto befindet sich auf der Webseite von
Schloss Wissen.
Quellen:
- Von Turm zu Turm, Klartext Verlag
Essen 2011, S. 35-37
- Homepage Schloss Wissen
Trafoturm als Teil eines Hotels in Tschechien
Ein bereits baufälliger Trafoturm im tschechischen Dorf
Stará Ves (Altendorf)
musste nicht als Ruine enden, sondern ist seit 2016 Teil des Hotels
Chata Severka Jeseníky.
Trafostationen als Archive und Bibliotheken
Die Centralstation Sigmaringen von 1893 wurde zum Kreismedienzentrum
Fotos: © Pit Fischer
Die Centralstation Sigmaringen von 1893 in der Fürst-Wilhelm-Straße 14 diente einst als Gleichstromverteilerstation
für Schloss, Marstall und Rathaus Sigmaringen. Heute ist im Gebäude das Kreismedienzentrum
des Landkreises Sigmaringen untergebracht. Das Gebäude ist renoviert, es sind keine Reste der alten elektrischen
Anlagen mehr vorhanden.
Weitere Bilder und Infos zur Centralstation Sigmaringen
Der Trafoturm als Treppenhaus
Ein alter Trafoturm in Frauenfeld wurde zum Treppenhaus
Fotos: © Werner Boss
Hier wurde ein schönes altes Trafohäuschen zu einem Treppenhaus umgebaut.
Wie die Innenaufnahmen zeigen, ist der Treppenaufgang durch die bereits vorhandenen hohen Fenster, deren Form sich architektonisch
an der Gebäudefassade fortsetzt, sehr hell und passt sich gut in das Gebäude-Ensemble ein.
Von außen ist die Trafostation noch sehr schön als solche erkennbar,
mitsamt dem alten Dach und der Metallspitze.
Weitere Bilder und Infos zum Treppenhaus-Trafoturm Frauenfeld
Schnapsbrennerei - Transformation von Maische zu Alkohol
Stromhäusle Untere Alp im Hotzenwald: heute eine Schnapsbrennerei
Fotos: © Pit Fischer, 2011
Die ehemalige Trafostation befindet sich beim Gasthaus Engel, Zur Unteren Alp 3, an der L 169 zwischen Stühlingen und
Bonndorf im Südschwarzwald. Der untere Teil des Turms dient jetzt als Lagerraum der Brennerei - ein
gelungenes Beispiel dafür, wie solch ein technisch überflüssig gewordenes Türmchen
einer sinnvollen neuen Verwendung zugeführt werden kann.
Weitere Bilder und Infos zur Schnapsbrennerei Untere Alp
Kleinstkraftwerke - Stromerzeugung statt Stromtransformation
Der Sonnenstromturm Gedelitz im Wendland
Fotos: © Pit Fischer, 2011
Hier haben wir ein Beispiel, wie aus einem stillgelegten Trafohäuschen ein
kleines Solarkraftwerk werden kann. Der Turm steht am Gedelitzer Ortsausgang Richtung Dünsche.
Um die durch die Solarmodule verdeckte hintere Fassade des schönen Turms ist es einerseits ein wenig schade, rein
ästhetisch gesehen. Andererseits bieten Stromerzeugungsverfahren wie Atomkraftwerke noch wesentlich
weniger Ästhetik, dafür aber tödliche Gefahren.
Der Einsatz von Photovoltaikanlagen auf ehemaligen Trafostationen ist eine faszinierende Idee und könnte
vor allem bei architektonisch wenig interessanten Bauten zum Einsatz kommen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist allemal
besser als Abbruch.
Weitere Bilder und Infos zum Solarstromturm Gedelitz
Wir haben von der Idee gehört, Kleinstwindanlagen auf stillgelegten Turmstationen zu installieren. Wenn der Turm frei steht,
unbewohnt ist (wegen der Vibrationen) und die Gegend windig genug ist, wäre das durchaus vorstellbar.
Der Wirkungsgrad von kleinen Windturbinen hat sich in den letzten Jahren deutlich
verbessert. Auch die Probleme mit dem Schattenwurf wären deutlich geringer als bei Großanlagen.
Der Vogelschutz müsste natürlich bei der Anlagenwahl berücksichtigt werden, ebenso der Denkmalschutz bei der Auswahl der
in Frage kommenden Gebäude.
Trafohäuschen in der Landwirtschaft
Der alte Trafoturm in Dettingen bei Tübingen: heute ein landwirtschaftliches Heulager
Fotos: © Matthias Thalmeier, 2012
Die stillgelegte Turmstation stammt aus den Anfängen der Elektrifizierung. Jetzt wird er von seinem Besitzer oder Pächter
als Heulager genutzt und ist so dem Abriss entgangen.
Weitere Bilder und Infos zum Trafoturm Dettingen
Vom Trafoturm zum Feuerwehrtrockenturm
Der alte Trafoturm in Ilbesheim bei Landau in der Pfalz: heute der Schlauchtrockenturm der Feuerwehr
Fotos: © Feuerwehr Ilbesheim, 2011 (linkes Bild) und Richard Molke, 2012
Die stillgelegte Trafostation befindet sich "Im Brühl". Die Turmform bietet sich geradezu an, um von der
Feuerwehr Ilbesheim als Trockenturm für ihre von
Einsätzen oder Übungen nassen Schläuche sowie als Lagerraum genutzt zu werden. Zusätzlich hat die
Feuerwehr auf dem Dach noch einen Storchenhorst für Familie Adebar angebracht, sodass noch ein zusätzlicher Nutzen
für den
Natur- und Artenschutz entstanden ist.
Weitere Bilder und Infos zum Trafoturm Ilbesheim
Trafostationen als Tierhotels und Artenschutztürme
Trafohäuschen für Tiere
Die Bilder zeigen Trafotürme in
Wilhelmsdorf,
Ohlenbüttel,
Sentenhart,
Steinbach und
Wohltorf.
Hier wohnen jetzt Fledermäuse, Schleiereulen, Turmfalken und andere Vögel, Amphibien, Hornissen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
und andere Insekten - Oasen für die durch dichte Besiedelung und intensive Landwirtschaft bedrohte Tierwelt.
Naturschutzverbände, Vereine und engagierte Privatleute sind auf diesem Gebiet aktiv.
Weitere Bilder und Infos zum Thema Trafotürme und Naturschutz
Trafohäuschen als Kunstobjekt
Kunst im und am Trafo: Kunstobjekte, Wandmalerei und Kleinstgalerien
Stillgelegte Trafotürme bieten ein reiches Betätigungsfeld für Künstler und Künstlerinnen. Hier
faszinieren winzige Kunstgalerien mit originellen
Ausstellungen. Auch können leere Trafostationen zu vielfältigen
Kunstobjekten aus Licht, Farbe und Installationen umgestaltet
werden. Die von uns bisher am meisten vorgefundene Kunstform ist die Fassadengestaltung der Trafohäuschen mit
Wand- und Illusionsmalerei, meistens in Graffiti
(Spraytechnik), teilweise aber auch mit Pinsel und Rolle ausgeführt. Da Wandmalerei nur die Außenwände betrifft
und die Trafotechnik nicht tangiert, finden wir sie auch und hauptsächlich auf Stationen, die noch in Betrieb sind.
Die Bilder zeigen von links nach rechts das Kunstwerk
Transformation
von Christel Bækgaard und Javier Panos y Arenas auf der Halbinsel Lundø (Dänemark),
das Werk
The Morning of the Poem von
Ugo Rondinone in Gstaad (Berner Oberland),
einen
Tante-Emma-Laden in Illusionsmalerei
der Graffiti-Firma ART-EFX in Gnoien (Mecklenburg), die Farbgestaltung des
KunstRaumTurm Oberteuringen
im Bodenseehinterland und die
Galerie TRAFO.1
in Regenmantel (Brandenburg), die kleinste Kunstgalerie der Welt.
Weitere Bilder und Infos in unserer Rubrik Kunst rund um's Trafohäuschen
Trafohäuschen als Museum oder im Museum
Trafotürme als Museum und in Museen
Der Stromturm in Damm von 1912 wurde vom Turmverein
Damm zum kleinsten Strommuseum der Welt umgestaltet (Abbildungen links).
Die Turmstationen
Herweg von 1913
(Abbildungen Mitte)
und Wildes Ried von 1918
(Abbildungen rechts) wurden in die Freilichtmuseen Lindlar und Kürnbach umgesetzt und damit zu Museumsexponaten umfunktioniert.
Weitere Bilder und Infos in unserer Rubrik Museen
Trafohäuschen als Bau- und Kulturdenkmale
Denkmalgeschützte Trafostationen
Die Fotos zeigen Trafohäuschen in
Radebeul,
Bodman,
Leipzig-Leutzsch,
Hamburg-Bahrenfeld,
Reichenau Oberzell,
Dornach und
Stockach.
"Ein Denkmal ist ein Zeugnis der kulturellen Entwicklung der Menschheit, dem im Rahmen der Erinnerungskultur ein besonderer
Wert zugesprochen wird. Der Wert kann aus künstlerischer, politischer, technischer, städtebaulicher oder
landschaftsgestalterlischer Leistung resultieren. Als schützenswertes Gut kann es Denkmalschutz genießen"
(zitiert aus dem Wikipedia-Artikel 'Denkmal').
Und der Duden definiert: "erhaltenes [Kunst]werk, das für eine frühere Kultur Zeugnis ablegt".
Etliche Trafostationen wurden bereits zu Denkmalen umfunktioniert und unter Denkmalschutz gestellt.
Weitere Bilder und Infos in unserer Rubrik Denkmalschutz
Umfunktionierung von Isolatoren
Isolatoren als Kleiderhaken, Halterung für eine Satellitenschüssel und Gartenbeeteinfassung
Alte Isolatoren sind kein Müll, sondern stellen Wertgegenstände dar. Sie wurden unter Einsatz von Arbeitskraft, Energie
und Rohstoffen produziert und bestehen in der Regel aus hochwertigem Material, oft z.B. aus Rosenthal-Porzellan.
Im Zug der Stromleitungsmodernisierung wurden sie zunehmend durch Kunststoffisolatoren ersetzt.
Sie können nicht nur als historische Dokumente in Museen und Sammlungen Verwendung finden, sondern auch zu dekorativen,
praktischen und originellen Alltagsgegenständen umfunktioniert werden, wie die Bilder beispielhaft zeigen.
Siehe ausführlich in unserer Rubrik
Entspannt: Praktische Verwendung von Isolatoren
im Alltag
Wettbewerbe zur Umfunktionierung von Trafotürmen
Wettbewerb 2007 des Thurgauer Heimatschutzes zum Umbau des Trafoturms Andhausen
Foto: © Pit Fischer, 2014 (linkes Bild)
Abbildung der Wettbewerbsentwürfe mit freundlicher Genehmigung des ©
Thurgauer Heimatschutzes
Zum 100jährigen Jubiläum veranstaltete der Thurgauer Heimatschutz einen Ideenwettbewerb zur Umnutzung der Trafostation
Andhausen, einige Entwürfe sind oben abgebildet.
Es ging um zukunftsträchtige Ideen im Umgang mit diesem weit verbreiteten Bautypus.
Erwartet wurden unkonventionelle und umsetzbare Vorschläge.
Aus der Wettbewerbsausschreibung:
"Der Sieger erhält kostenlos das Baurecht für die Trafostation in Andhausen auf 99 Jahre zur eigenen Nutzung,
mit der Auflage, sein Projekt innerhalb eines Jahres auf eigene Kosten umzusetzen.
Ausgeschlossen sind störende Nutzungen (Lärm, Verkehr). Zu beachten sind die äusserst geringen Raumdimensionen
(Grundriss-Lichtmass 2,05 x 2,20m). Bei mehrgeschossiger Nutzung sollen die oberen Geschosse nicht nur über senkrechte
Leitern erschlossen sein. Der Charakter des Gebäudes ist im Äusseren zu erhalten."
Aus 38 eingereichten Projekten hat das Beurteilungsgremium am 13. Dezember 2007 einstimmig das Projekt "MOST WANTED"
der Architekten Mayo Bucher mit Drexler Guinand Jauslin, Zürich, mit einer neuen
Nutzung als Mostausschank gewählt (siehe nebenstehendes Foto).
Eine Klanginstallation soll den Mostgenuss im
EG intensivieren. Weitere interessante Entwürfe waren "Biene summt" (eine Honigfabrik), "Rauchwurst" (Räucherkammer
mit einem Aufzug für den Rauchkäfig) und "Selecta" (traforaumfüllender Automat, aus dem lokale Produkte bezogen
werden können) und viele andere.
Ein Umbau der Turmstation Andhausen wurde jedoch bis heute (Stand März 2015) nicht realisiert.
Weitere Bilder und Infos zum Wettbewerb Andhausen
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Stand: 30. Dezember 2016
Carpe diem
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