www.trafoturm.eu |
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In Wald da sind die Räuber, halli hallo die Ro-häuber. | |||||||||
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Landkreis Sigmaringen
Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt [ weiterlesen ] Zur Gemeinde Wald gehören u.a. auch die Dörfer Reischach, Riedetsweiler, Rothenlachen, Ruhestetten, Sentenhart und Walbertsweiler. Die Umspannstelle Wald-Sägeweg, rechts die Walder Störche auf dem Strommast Fotos: Pit Fischer, 2011 / Storchenfotos: Elvira von Seydlitz, 3. August 2012 Die 10-Dörfer-Gemeinde Wald liegt 20 Kilometer nördlich des Bodensees in der südlich der Schwäbischen Alb vorgelagerten Endmoränenlandschaft der letzten Eiszeiten, jeweils etwa acht Kilometer von den Städten Meßkirch und Pfullendorf entfernt. Die Bilder rechts zeigen das Walder Storchennest, das sich auf einem Niederspannungs-Strommast befindet (mitten im Ort, hinter der Volksbank). Aber keine Angst: den Klapperstörchen droht hier kein Stromtod. Die isolierten Freileitungen, die hier eingesetzt sind, sind sogenannte Schwedenkabel, die durch ihre PE-Ummantelung keine Gefahr für Vögel darstellen. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es auf unserer Themenseite Vogelschutz. Die Umspannstation Wald Kindergarten Fotos: Pit Fischer, Dez. 2010 (links) und 19. Okt. 2012 (rechts) Die Turmstation in Plattenbauweise wurde von der Fa. Marbeton hergestellt. Marbeton, ansässig in Aitrach im Landkreis Ravensburg, erstellte früher - als Turmstationen noch häufig gefragt waren - gerade in Oberschwaben und im Bodenseegebiet, das quasi für Marbeton vor der Haustür lag, viele dieser Plattenbauten. Auch in dieser Fotosammlung werden Sie immer wieder auf Exemplare dieser Bauform stoßen. Die Umspannstation Wald Kinderkarten ist auch Bildband von Illo-Frank Primus, Geschichte und Gesichter der Trafostationen auf Seite 220 mit einem ganzseitigen Foto vertreten. Das Schaltwerk Wald Fotos: Pit Fischer, 2011 Bei der Anlage handelt es sich um ein sogenanntes Lastverteilerwerk, das die Verteilung der Mittelspannung in der Umgebung regelt, siehe ausführlich unter Schaltwerke. Zusätzlich ist ein Transformator im Gebäude: es geht auch eine Niederspannungsleitung zur Versorgung der örtlichen Haushalte ab. Die Umspannstelle Reischach Fotos: Richard Molke, 2011 Die Umspannstelle Riedetsweiler Fotos: Pit Fischer, 2011 Die Umspannstation Rothenlachen Photos: Richard Molke, März 2010 und Pit Fischer, 24. Sept. 2012 (untere Reihe) Wie eine Landmarke steht das Türmchen an der Grenze der Kulturlandschaften Oberschwabens und des oberen Linzgaus, die Aussicht nach Süden ist zauberhaft. Bei Föhn kann man von hier die Alpen sehen. Der Trafoturm Ruhestetten Photos: Pit Fischer, 2008 Der Ruhestetter Stromturm ist gleichsam der ruhende Pol des malerischen, am Rande des gleichnamigen Ruhestetter Rieds gelegenen kleinen Dorfes. Die Umspannstation Ruhestetten Bohlerhöfe Obere Reihe: © Siegfried Endres, 2010 und 2013 Mittlere Reihe: Richard Molke, 2008 Untere Reihe: Pit Fischer, 2012 In der unteren Bildreihe ist ein "putziges" Detail zu sehen: ein Schuhkratzer links neben der Tür. Die Sträßchen nach Ruhestetten und zu den Bohlerhöfen waren nicht immer geteert und bei Regen und Matsch verwandelten sich die Feldwege in lehmigen Morast. Mit dem praktischen Schuhkratzer (Schuhabstreifer, Schuhschaber) konnte das Wartungspersonal die Stiefel und Schuhe grob vom Straßenschmutz befreien und die elektrische Anlage im Innern blieb sauber. Bereits bei der Trafostation Kippenhausen konnte unser Fototeam einen solchen Schuhabstreifer entdecken (siehe dort ausführlich zum Thema Schuhkratzer). Danke an den Fotografen Siegfried Endres, der uns das Schwarzweiß-Bild und das Nachtfoto in der oberen Reihe zur Verfügung gestellt hat. Auch bei den Bildern von Richard Molke handelt es sich um analoge Aufnahmen. Die Umspannstation Sentenhart Kirche als Tierhotel Fotos: Pit Fischer, 2008 (obere Reihe Bild 1 und 2 links) und Januar 2011 (oben rechts) zweite Reihe: Mai 2011, dritte Reihe: 14. Okt. 2012 unten von links nach rechts: Stationsschild der Turmstation, Schild der Betonstation, Insektenhotel Der stillgelegte Trafoturm und die daneben stehende Betonstation befinden sich in Sentenhart in der Ringstraße 2, direkt bei der weithin sichtbaren Kirche. Stromturm und Kirchturm bilden hier eine fotografisch reizvolle Doppelspitze. Beton-Fertigstation ersetzt die Turmstation Die aus dem Betrieb genommenen Turmstation genügte den heutigen Anforderungen nicht mehr. An ihrer Stelle hat noch zu Zeiten des Badenwerks (das zum 31.12.1996 gemeinsam mit der EVS in die heutige EnBW überging) eine neue Station die Stromversorgung übernommen, die links neben der Turmstation errichtet wurde. Dabei handelt es sich um eine begehbare Fertigstation der Fa. Betonbau mit der Markenbezeichnung UFK-Station. Dieser Stationstyp ist in Deutschland der einzige, der seit 1965 bis heute mit unverändertem Grundriss von 2,88 x 2,16 m geliefert wird und von dem im ehemaligen Versorgungsgebiet der Badenwerk AG sicher über 5000 Stück errichtet wurden (1990 hatte sie 25-jähriges Jubiläum und 4000 Stück erreicht), meist mit Flachdach und Überdach-Rundumentlüftung, gelegentlich auch - wie hier - mit werkseitig geliefertem Satteldach und dunklen eloxierten Alu-Türen. Die alte Turmstation weist durch die Hanglage eine kleine architektonische Besonderheit auf, die sie von anderen Stationen dieser Bauform unterscheidet. Der Turm ist etwas in das Gelände eingelassen, deshalb ist der untere Teil von starkem Betonbau umfangen. Durch diese Sicherungsmaßnahme der verstärkten Außenwände im Parterrebereich (statt des sonst üblichen aufgehäuften, betonierten bzw. gemauerten Sockels) können Hangbewegungen keine Schäden am Mauerwerk anrichten. Der Betonmantel verhindert auch eine Durchfeuchtung des Mauerwerks durch anliegendes Erdreich. Eine Ziegelwand würde da wie ein Schwamm wirken. Die ehemaligen Freileitungen wurden in der Umgebung des Turms größtenteils auf Erdkabel und isolierte Schwedenkabel umgestellt. Dies kommt auch dem Vogelschutz zugute, zumal sich ein Storchenhorst zwischen Trafostation und Kirche befindet. Der Mast mit Schwedenkabeln und das Storchennest sind auf dem linken Foto in der dritten Reihe abgebildet, der Mast u.a. auch auf dem Bild ganz rechts. Statt Abriss ein Tierhotel für Vögel, Fledermäuse und Insekten Den Erhalt der alten Turmstation, die sich auch architektonisch harmonisch ins Dorfbild einfügt, verdanken wir Herrn Schweikart, einem in der Nachbarschaft wohnenden Natur- und Tierfreund. Als die EnBW die Station abreissen wollte, wurde er aktiv und pachtete im Frühjahr 1998 das Grundstück mitsamt dem Turm, um ihn für den Naturschutz umzunutzen. Mit eigenen Mitteln renovierte er das leerstehende Trafohäuschen und baute es zum "Tierhotel" um: im Obergeschoss wurde eine Zwischendecke aus Holz für Fledermäuse eingezogen und ein Schleiereulenkasten angebracht, die Außenfassade wurde mit Rankpflanzen wie Efeu begrünt und mit unterschiedlichsten Nisthilfen für Vögel ausgestattet, darunter auch für Schwalben und Mauersegler. Noch sind nicht alle Wohnmöglichkeiten belegt. Das Schleiereulenheim steht nach anfänglicher Besiedelung leer, Schwalben und Mauersegler haben sich noch nicht eingefunden, aber insgesamt hat sich rund um den Turm ein quirliges Leben unserer kleinen gefiederten, flatternden, brummenden und krabbelnden Freunde entwickelt. Auch zur Winterzeit bieten der Bewuchs, die Vogelhäuschen und das von außen zugängliche Obergeschoss Schutz vor der Witterung. Statt Schalttafel ein Insektenhotel 2012 baute der "Tierhotelier" im ehemaligen Schaltkasten an der Außenwand zusätzlich ein "Insektenhotel" (z.B. für Wildbienen) ein. Der Platz dafür bot sich an: Wo sich früher das Seitentürchen befand und jetzt das Insektenhotel eingebaut ist, war an Turmstationen meist eine Schalttafel, bei den sehr alten aus Marmor. Dort konnten von außen Hebelschalter bedient werden. Ebenso waren Schraubsicherungen zur Absicherung der abgehenden Stromkreise dort montiert und konnten bei Bedarf gewechselt werden, oft war ein Messgerät dort untergebracht. Auch die Straßenbeleuchtung wurde dort geschaltet und abgesichert. Wenn im Turm mehr Platz war, dann waren solche Schalttafeln auch mal innen montiert. Vorteil einer von außen zugänglichen Tafel: Kein Betreten der Anlage mit der potenziellen Gefährdung durch eine Annäherung an die Mittelspannung am Trafo. Bevor früher die Straßenlampen per Dämmerungsschalter gesteuert wurden, gab es auch auf dem Land öfters mal einen beauftragten Bürger, welcher täglich das Licht ein und wieder ausschaltete. Der sollte natürlich nur einen Hebelschalter bedienen und nicht in den Turm rein. Also: Türchen auf, Licht ein, Türchen wieder zu. Auch bei moderneren Fertigteilstationen gibt es solche Seitentüren. Dort ist dann meist separat noch ein Schild mit "Straßenbeleuchtung" montiert. Es wird geöffnet, wenn z.B. turnusmäßig die Straßenbeleuchtung gewartet wird. Weitere Beispiele für eine Nutzung stillgelegter Trafohäuschen als Tierhotels finden Sie in unserer Rubrik Trafotürme & Naturschutz. Mehr zu diesem Thema siehe auf unserer Seite Vorschriften und Anleitungen zur Ersten Hilfe. Die Turmstation Sentenhart ist auch Bildband von Illo-Frank Primus, Geschichte und Gesichter der Trafostationen auf Seite 324 mit einem ganzseitigen Foto vertreten. Die Umspannstation Walbertsweiler Kirche Fotos: Pit Fischer, 14. August 2012 (untere Reihe) Die Kirchturmuhr belegt den genauen Zeitpunkt der Fotografien: 12.44 Uhr (fast dreiviertel eins) am 14. August 2012 - und seitdem ist schon wieder so viel Zeit vergangen. Carpe diem.
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