Home >
Europa >
Deutschland >
Baden-Württemberg >
Oberschwaben >
Landkreis Sigmaringen
Trafohäusle in und um Ostrach
Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt
[ weiterlesen ]
Zur Gemeinde Ostrach gehören u.a. auch die Dörfer und Weiler Bachhaupten,
Burgweiler, Habsthal,
Jettkofen, Kalkreute,
Magenbuch, Mettenbuch, Spöck und
Tafertsweiler.
Die Umspannstation Ostrach Jettkofenerstraße von 1931
Fotos: Pit Fischer, 13. Juli 2012
Der schlichte Trafoturm von 1931 der ehemaligen Energie-Versorgung Schwaben AG (heutige EnBW) steht in der Jettkofer Straße 2,
neben dem Kieswerk Müller. Die Jettkoferstraße hieß früher wohl Jettkofenerstraße (bzw. im hiesigen
Sprachgebrauch "Jettkofemerstraße", da das "n" hier häufig als "m" ausgesprochen wird).
Zwei Niederspannungsfreileitungen zur Versorgung der örtlichen Haushalte sind noch in Betrieb, die Mittelspannungsfreileitungen
sind bereits auf Erdkabel umgestellt. Ein zur Verschrottung anstehender Mittelspannungsmast liegt noch auf der Wiese vor der
Trafostation, von dort wurden die beiden Fotos rechts unten gemacht. Dort ist im Vordergrund noch ein brauner Porzellanstützer
aus dem Jahr 1996 zu sehen. Gemäß der Beschilderung am Turm ging von hier früher eine Mittelspannungsleitung
zur Umspannstation Schlösslestraße ab. In der Schlösslestraße ist heute jedoch kein Trafohäuschen mehr vorhanden,
vermutlich wurde es in den vergangenen Jahren durch eine moderne Erdkabelstation ersetzt.
Die beiden Fotos rechts unten veranschaulichen fotografisch den
Wandel der Technik.
Die Umspannstation/Schaltstation Ostrach OSTRH-E-UST-026
Fotos: Richard Molke, 2011 (obere Reihe) und Pit Fischer, 13. Juli 2012
Netzbetreiber dieser imposanten Schaltstation im Kernort Ostrach ist die EnBW Regional AG.
Der Turm steht im Finkenweg (Seitenstraße der Heiligenberger Straße = L280) oberhalb der Firma Stangen Schmid
und wird von zwei der drei Baden-Württembergischen Löwen bewacht. Der dritte hat sich vermutlich mit den EnBW-Aktien
aus dem Staub gemacht ;-)
Ostrach liegt zwischen Donau und
Bodensee, Sigmaringen und Ravensburg,
Bad Saulgau und
Pfullendorf
am gleichnamigen Bach, der hier durch eine Engstelle zwischen zwei Moränenrücken - wie dem Wagenhart im Osten -
des Rheingletschers aus der letzten Eiszeit hindurch fließt und das Burgweiler-Pfrunger Ried zur Donau hin entwässert.
Die Landschaft ist hügelig und waldreich. Durch Kiesabbau in zwei Kieswerken sind Baggerseen nördlich und südlich des
Ortsteils Jettkofen entstanden.
Ostrach ist die einzige Gemeinde in Baden-Württemberg, die ehemals selbständige Gemeinden aus allen drei Landesteilen
(Baden, Württemberg und Hohenzollern) in sich vereint, daher wird sie auch "Dreiländer-Gemeinde" genannt.
Von der wechselvollen Geschichte zeugt das Ostracher Grenzsteinmuseum.
Die Umspannstation Bachhaupten Kapellenweg
Fotos: Pit Fischer, 17. Juli 2012
Die moderne Betonstation der EnBW Regional AG (vollständige Stationsbezeichnung: Umspannstation Bachhaupten Kapellenweg
TAFRT-E-UST-001) steht in Bachhaupten am Ortsausgang nach Tafertsweiler. Im Hintergrund ist der
Glockenturm der Pfarrkirche St. Urban zu sehen - welch ein architektonischer Kontrast zur industriell gefertigten Trafostation.
Von hier gehen Freileitungen zur UST Tafertsweiler Ort und zur
UST
Bolstern Saulgauerstraße ab.
Bachhaupten ist ein ehemals hohenzollerischer Wohnplatz der Ortschaft Tafertsweiler, heute allesamt zur Gemeinde Ostrach gehörend.
Der Widerstandskäpfer gegen den Nationalsozialismus Reinhold Frank (1896-1945) wurde in Bachhaupten geboren. Er wurde im
Zusammenhang mit dem Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 zum Tode verurteilt und 1945 hingerichtet.
Die Umspannstation Burgweiler Rathaus
Fotos: Richard Molke, 2011
Wir befinden uns 4,5 Kilometer südwestlich von Ostrach im Landkreis Sigmaringen und treffen auf den Ostracher Ortsteil
Burgweiler, am Rande des malerischen Naturschutzgebietes
Pfrunger-Burgweiler Ried
- nach dem Federsee das zweitgrößte
zusammenhängende Moorgebiet Südwestdeutschlands. Wer sich an diesem Trafohäuschen in der Zehntstraße 7
sattgesehen hat (Netzbetreiber ist die EnBW), dem sei ein Spaziergang oder eine Radtour durch die moorige Riedlandschaft
unbedingt angeraten. Eine einzigartige Landschaft, eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt erwarten den Besucher
und die Besucherin dort.
Die Umspannstation Burgweiler Mettenbuch
Fotos: Richard Molke, 2011
Dieses Trafohäusle liegt, wiewohl es die Bezeichnung "Burgweiler Mettenbuch" trägt, weit außerhalb des Dorfes
Burgweiler, ja sogar noch außerhalb Waldbeurens. Mettenbuch ist Ortsteil von Burgweiler, Burgweiler ist Ortsteil von Ostrach.
Das linke Foto zeigt den Turm aus Richtung Waldbeuren. Er erfreut neben der wunderschönen
landschaftlichen Lage
durch ein hübsches Ziegeldach und außergewöhnlich schöne Isolatoren und Leitungsführung.
Wir erreichen diese Umspannstation aus Richtung
Pfullendorf,
indem wir zunächst die Landesstraße 194 Richtung
Ostrach/Bad Saulgau nehmen,
bald aber schon nach rechts Richtung
Wilhelmsdorf/Waldbeuren
auf die K8272 abbiegen und dann der Straße folgend die
stillgelegte Bahnlinie überqueren. Nach kurzer Fahrt sehen wir den Turm auf der rechten Straßenseite, an der nicht ausgeschilderten
Abzweigung nach Ochsenbach.
Die Umspannstation Habsthal Kloster
Fotos: Pit Fischer, 21. Oktober 2011
Dieser Trafoturm der ehemaligen Energie-Versorgung Schwaben AG (heute EnBW) versorgt das
Benediktinerinnenkloster Unserer Lieben Frau Habsthal mit Strom. Das Kloster ist ein wenig bekanntes barockes Kleinod in Oberschwaben.
Der Ostracher Ortsteil Habsthal liegt an der Kreisstraße 8240 zwischen
Rosna
und Lausheim, die Turmstation steht direkt oberhalb des Klosters am Ortsausgang Richtung Levertsweiler.
Die Umspannstation Jettkofen Schule von 1915
Fotos: Pit Fischer, 24. April 2012
Die alte Turmstation, die aus der allerersten Generation der oberschwäbischen Elektrifizierung stammt, steht
malerisch am Ende der Kogenwinkelstraße, die von der Ostracherstraße als ausgeschilderter Wanderweg nach
Gunzenhausen/Tafertsweiler/Bad Saulgau abzweigt.
Laut freundlicher Auskunft der EnBW (dem heutigen Energieversorger und Nachfolgeunternehmen der Energie-Versorung Schwaben)
ist das Baujahr 1915. Damit gehört das Türmchen zu unseren
ältesten datierten Stationen.
Ähnliche Bauformen, charakteristisch mit Biberschwanzdeckung und zwei seitlichen Dachschrägen, haben
wir bereits bei etlichen oberschwäbischen Stationen dokumentieren können, z.B. in
Wilhelmsdorf,
Mengen,
Kürnbach (1918),
Wolfegg (1915),
Bolstern (1914)
und
Ebersbach (1914).
Wie eine Landmarke steht der kleine Turm unter
einem spannungsreichen Aprilhimmel in der oberschwäbischen Landschaft, der Fotograf konnte fast nicht mehr mit dem
Knipsen aufhören.
Der Trafo hängt noch mittel- und niederspannungsseitig am althergebrachten
Freileitungsnetz, die Drähte kreuzen die Lüfte
in allen Richtungen. Die Elektrik am Turm stammt nicht mehr aus dem Jahr 1915, sondern wurde irgendwann einmal modernisiert.
An den Turmfassaden sehen wir
Vollkernisolatoren und Isoliereier.
Laut Beschilderung gehen Leitungen zum
Schaltwerk
Völlkofen und zum Kieswerk Ostrach (siehe Detailabbildungen in der untersten Bildreihe).
Die Umspannstation Jettkofen ist auch Bildband von
Illo-Frank Primus, Geschichte und Gesichter der Trafostationen
auf Seite 162 mit einem ganzseitigen Foto vertreten.
Umspannstation Kalkreute Ort und Netzstation Kalkreute Brunnenstrasse:
Zwei Welten treffen aufeinander
Fotos: Richard Molke, 2011
Wiederum ein Beispiel für das (noch?) Nebeneinander eines alten Trafoturms und einer modernen, kastenförmigen Netzstation,
von jung und alt, von Tradition und Innovation, von Yin und Yang, usw. Zwischen Brunnenstraße 12 und Kapelle im kleinen
oberschwäbischen Nest Kalkreute liegt dieses Trafohäuschen "Umspannstation Kalkreute Ort". Kalkreute, Teilort von
Kalkreute-Spöck, befindet sich zwischen
Pfullendorf, Magenbuch,
Ostrach und Spöck.
Auf dem zweiten Foto von rechts ist bereits die neue Netzstation zu sehen, mit dem neuen Namen "Kalkreute Brunnenstrasse". Netzbetreiber
des Trafoturms war die Energie-Versorgung Schwaben (EVS). Die neue Netzstation wird von der EnBW betrieben.
Am Turm hängen allerhand für den Fotografen undurchschaubare Kabel. Wird er bald zugunsten des neuen
Transformators stillgelegt werden?
Die Umspannstation Magenbuch
Fotos: Pit Fischer, 19. Sept. 2014 und Wolgang Radau, 11. Aug. 2015 (untere Reihe)
Die Umspannstation Magenbuch-Dorf der Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS, heute EnBW) steht in dem kleinen Seitensträßle
"An der Höhe". Der Trafo ist noch in vollem Umfang, also mittelspannungs- und niederspannungsseitig, in das alte
Freileitungsnetz eingebunden.
Auf einem Mittelspannungsmast in der Nähe des Türmchens konnten wir diverse
Vogelschutzarmaturen entdecken, vorbildliche
wie eine
Sitzstange, auf der auch
große Vögel wie Störche und Greifvögel gefahrlos Platz nehmen können,
Büschelabweiser,
aber auch die wenig sinnvollen
Lichtbogenschutzhörner
(Foto unten rechts).
Die Detailabbildungen der unteren Bildreihe zeigen die alte Metalltür, die wahrscheinlich noch aus der Erbauungszeit
der Turmstation stammt. Über dem Türknauf lesen wir den Hersteller: Die Deutsche Metalltüren-Werke August Schwarze AG
Brackwede i.W. - gegründet 1880.
Die Trafostation Spöck
Fotos: Richard Molke, 2011
Die intakte Umspannstation Spöck befindet sich am alten Schulweg Nr. 4 in einem Obstgarten des Dörfchens.
Spöck ist nicht weit entfernt vom Pfrunger-Burgweiler Ried.
Der riedige Charakter der Landschaft zeigt sich auch in der Herkunft des Ortsnamens:
Mit Spöck bezeichnete man in früher Zeit einen aus Reisig oder Knüppeln gebauten Weg zur
Überquerung eines feuchten Tales (Knüppelweg).
Als Netzbetreiber ist die EVS ausgewiesen. Da diese jedoch 1997 mit dem Baden-Werk zur EnBW fusionierte, ist heute
vermutlich die EnBW für diesen Turm zuständig.
Umspannstation Tafertsweiler Ort
Fotos: Pit Fischer, 13. März 2012
Der alte Trafoturm, heute im Netz der EnBW Regional AG, steht in Tafertsweiler in der Mengener Straße,
neben Haus Nr. 12. Den gleichen Bautyp finden wir auch einige Dörfer weiter bei der
Umspannstation
Königseggwald Ostracher Straße.
Die Ausschnittsvergrößerungen der unteren Bildreihe zeigen das Nebeneinander von klassischen
Freileitungen und neueren
"Schwedenkabeln", die im Gegensatz
zu den früheren blanken Drähten eine Isolierummantelung aus Polyethylen haben.
Eine der Schwedenkabel-Strecken führt zum Dachanschluss des Nachbarhauses hinüber.
© Copyright für die Bilder
bei den Fotografen und Fotografinnen
Zurück zur
Trafographie Startseite
|
|
Stand: 11. August 2015
Carpe diem
|
|