www.trafoturm.eu |
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Mit Gorleben kommen sie nicht durch - Wir stellen uns quer, x-tausendmal quer! | |||||||||
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Landkreis Lüchow-Dannenberg alphabetisch nach Gemeinden/Städten Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt [ weiterlesen ] Trafohäuschen in und um Clenze Trafohäuschen in und um Dannenberg Trafohäuschen in und um Gorleben Trafohäuschen in und um Gusborn Trafohäuschen in und um Hitzacker Trafohäuschen in Höhbeck Trafotürme in und um Langendorf Trafotürme in und um Lübbow Trafohäuschen in und um Lüchow Trafohäuschen in und um Neu Darchau Trafostationen in und um Trebel Trafotürme in und um Wustrow Das Wendland ist eine Landschaft im Grenzbereich der heutigen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Sein Kern ist das Hannoversche Wendland im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Wendland ist keine altüberlieferte Gebietsbezeichnung. Der Begriff kam erst um 1700 auf, als ein Pfarrer aus Wustrow über die Sprache, Gewohnheiten, Bräuche und Sitten der Bewohner dieses Landstrichs berichtete. Er betrachtete die Bewohner in den Dannenbergischen Ämtern als Wenden und benannte danach das Gebiet als Wendland. Im Laufe der Zeit bürgerte sich der Name ein. Geographisch stellt das Wendland den östlichen Randbereich der Lüneburger Heide dar, das sein Gepräge während der Saale-Eiszeit erhielt. Landschaftsprägend ist der Höhenzug des Drawehn, der auch als osthannoversche Kies-Endmoräne bezeichnet wird. Es handelt sich um eine sandige Geest, die mit Kiefern aufgeforstet wurde. Mit unfruchtbaren Böden und Wasserarmut infolge des wasserdurchlässigen Bodens ist es in seiner Geschichte immer siedlungsunfreundlich gewesen. (Zitate aus dem Wikipedia-Artikel Wendland) Mit den Beiträgen dieser Seite haben wir uns auf das Kernland des Wendlands beschränkt, den Landkreis Lüchow-Dannenberg. Weitere Fotos und Texte befinden sich auf den Seiten der Nachbarlandkreise Lüneburg (der sich seit 1993 auch auf die östliche Elbseite ausgedehnt hat), Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt), Prignitz (Brandenburg) und Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Wegweiser in Meuchefitz Foto: Stephan Schulz, Mai 2016 Damit euch die Orientierung nie verloren gehen möge ;-) Wegweiser und ein Eichhörnchen-Prozess in Dannenberg Puerrhus wurde auf seiner Radtour schnell klar, dass diese Trafo-Safari im Gegensatz zu seinen bisherigen Fototouren (Oberschwaben, Allgäu usw.) sich nicht auf Trafotürme beschränken lassen würde. Das Wendland ist eine Region im Widerstand gegen die Atommüll-Endlagerung bei Gorleben und dieser Widerstand springt einem an allen Ecken und Enden ins Blickfeld, - genauso wie die allgegenwärtige überdimensionierte Polizeipräsenz mit all ihren Repressalien und Übergriffen. Der südländische Tourist gewinnt den Eindruck eines paramilitärisch besetzten Gebiets. So wurde Puerrhus bereits beim Start in Dannenberg durch den dortigen Wegweiser in Richtung Gorleben, Tschernobyl und Krümmel der Weg gewiesen (die beiden linken Bilder). Alsdann kam er beim Gericht Dannenberg vorbei, wo unter großem Polizeiaufgebot ein Prozess gegen das kletternde Eichhörnchen Cécile Lecomte stattfand, mit Räumung des Gerichtssaals (die beiden rechten Bilder). Man schreibt den 3. August 2010. Die Aufnahmen von Puerrhus bildeten den Grundstock dieser Fotosammlung. Bergwerksturm Gorleben und Wachtturm Lenzen: zwei Türme der besonderen Art Fotos: Siegwardt Puerrhus, August 2010 Zweites und drittes Bild von rechts: Momentaufnahmen vom Widerstandscamp im Wald beim Salzstock Gorleben. Auf dem Plakat "Dummheit stoppen - Anbieter wechseln" hat der Autor der Parole jedoch neben den erwähnten Atomkonzernen Vattenfall, Eon und RWE den baden-württembergischen Atombetreiber EnBW vergessen, der hier natürlich nicht fehlen darf - was der Gültigkeit der Information freilich keinen Abbruch tut, ist doch der Stromlieferantenwechsel völlig problemlos möglich und spart viel Geld (der Atomstrom der vier erwähnten Konzerne ist trotz unglaublicher Subventionen und hanebüchenen Steuervergünstigungen erheblich teurer als Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen). Der zweite bemerkenswerte Turm ist auf dem Bild ganz rechts zu sehen: der ehemalige DDR-Grenzturm Lenzen an der Elbfähre Pevestorf-Lenzen, also rechtselbisch gelegen. Ein gelungenes Beispiel, wie aus einem überflüssigen, ja geradezu schädlichen - um nicht zu sagen schändlichen - Bauwerk etwas sehr sinnvolles entstehen kann: ein Aussichtsturm, der einen unvergleichlichen Ausblick über die zauberhaften Elbtalauen mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt ermöglicht. Wäre etwas ähnliches nicht auch für den Bergwerksturm Gorleben (Bild ganz links) denkbar? Z.B. eine Förderung von Salz, für das Frühstücksei, für die Bratkartoffeln, für feine Suppen? Oder ein Aussichtsturm mit Panoramablick über das Wendland? Oben vielleicht noch ein schönes Windrad drauf? Unten drunter ein Kartoffelkeller? Also Ideen wären genug da. Der schändliche Stacheldraht, die hässliche Betonmauer und der ganze übrige Militärkram müsste natürlich weg, das dürfte aber technisch lösbar sein. Nutze klug die Zeit, denn kurz ist es bis zur Ewigkeit Fotos: Siegwardt Puerrhus, August 2010 "Nutze klug die Zeit, denn kurz ist es bis zur Ewigkeit." Neuformulierung 2010: "Nutze die Zeit schlau, denn kurz ist es bis zum Supergau." Die Zeit nutzen sehr viele Menschen im Wendland klug, wie am gelben X zu sehen ist, das hier in großer Zahl Bauernhöfe, Scheunen, Feld- und Waldränder, Häuser, Vorgärten und Traktoren ziert. Es steht für den Tag X, an dem der nächste Castortransport erwartet wird und ist sichtbares und mutmachendes Zeichen des Widerstands: "Wir stellen uns quer!" Auch der Widerstandsbewegung X-tausendmal quer gab es seinen Namen. 6. November 2010: 50.000 demonstrieren in Splietau/Dannenberg Fotos: Siegwardt Puerrhus, November 2010 Obere Reihe: Aus Prießeck kam die Feuerwehr und stellt sich vor dem Castor quer (die beiden linken Bilder), die Villa Pusteblume mit ihrem wunderschönen Oldtimer (drittes Bild von links), eine Sambababand (zweites Bild von rechts), eine singende Blaskapelle (rechtes Bild), eine Abordnung von Stuttgart 21 (ohne Bild), ein DGB-Vertreter von der gleichzeitig in Hannover stattfindenen Demonstration gegen Sozialabbau (ohne Bild) ... die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Mittlere Reihe: Die beiden Schwestern Anti-Atom-Sonne und Castor-X (linkes Bild), Bürgerinitiative Gorillas gegen Atom (zweites von links), Bewegung Hunde scheißen auf Atomkraft (drittes von links), Aktionsgruppe Schwarze Wohnwagen gegen Castor ("Atomares Massengrab - Berlin, Berlin, vor Strahlung kann keiner fliehen") und ganz rechts: Das Atomklo Asse ("Spülung kommt von ganz allein"). Untere Reihe: Eine Do-it-yourself-Gruppe hatte versucht ein Loch unter der Straße zu graben, was nach kurzer Zeit jedoch von Polizeikräften abgebrochen wurde. Die Polizei war jedoch hoffnungslos in der Minderheit (durch die gleichzeitige Treckerblockade der Straße konnte Nachschub nur mühsam herangeschafft werden), wurde von den Demonstranten eingekesselt und musste sich damit begnügen, das unvollendet gebliebene Loch zu bewachen. Der Fotograf machte hier die Erfahrung, dass durchaus auch freundliche und gesprächsbereite Polizisten anwesend waren. Einer öffnete bereitwillig die Sperre um das Loch, sodass Puerrhus ein Foto machen konnte. Originalzitat: "Wir sind ja auch keine Unmenschen" (Foto ganz rechts). Zweites Bild von rechts: Dieser Polizist gab seine Einwilligung zu dem Foto, sicherheitshalber wurde aber trotzdem das Gesicht unkenntlich gemacht (falls ihm die Veröffentlichung doch nicht recht sein sollte). Puerrhus schrieb uns hierzu: "Mit einigen Polizisten konnte man ganz normal reden, ohne Gewalt zu befürchten. Zum Beispiel ist mir kein Fall bekannt geworden, bei dem Polizei-Konfliktmanager (erkennbar an roten Warnwesten mit der Aufschrift "Konfliktmanager") von Pfefferspray, Schlagstock oder anderen Waffen Gebrauch gemacht hätten." Andererseits gab es aber auch zahlreiche Ausschreitungen und Übergriffe der Polizei, die hier zwar nicht dokumentiert werden können, aber noch gerichtliche Nachspiele haben werden. Die hier gezeigten Fotos bilden natürlich nur einen winzigen Bruchteil der Aktionen rund um den Castor-Transport ab und müssen notgedrungen Stückwerk bleiben. Da wurde beispielsweise geschottert, da betonierten sich Greenpeace-Aktivisten in einem trojanischen Bierlaster am Verladekran ein, da wurde geklettert und abgeseilt und natürlich gab es massenhaft Sitzblockaden auf den Schienen und auf den Straßen. Trecker, wohin das Auge reicht: die Helden des Wendlands Fotos: Siegwardt Puerrhus, November 2010 Obere Reihe: Ganz große Trecker, ganz kleine Trecker und ein Bauunternehmer gegen Castor. Unterste Reihe ganz rechts: Niemals aufgeben! Des Photographen Lieblingsmotiv und Motto der Bäuerlichen Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg seit 1977. Siegwardt Puerrhus schrieb uns dazu: "Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele und so bunte Traktoren auf einem Haufen gesehen. Bei uns in Baden-Württemberg gibt es so etwas nicht. Dieser Tag hat mich tief beeindruckt." Ein Abend im Wendland - man schreibt den 8. November 2010 Fotos: Siegwardt Puerrhus, November 2010 Zu den Bildern der Panzer und Wasserwerfer schreibt uns der Fotograf: "Grün ist die Farbe der Hoffnung - der Hoffnung, dass einem so ein Wasserwerfer nicht ein Auge ausschießt und dass man nicht unter einen Panzer kommt." Wenn man bedenkt, dass das hier nun schon seit 30 Jahren so geht, wundert man sich, dass der Widerstand immer gewaltlos geblieben ist. Gewaltlos - aber entschlossen, wie das rechte Bild in der unteren Reihe zeigt: Wir machen den Weg nicht frei! Es wird Nacht über dem Wendland - Die Castorblockaden vom 8. auf den 9. November 2010 Fotos: Siegwardt Puerrhus, November 2010 Der aus Süddeutschland kommende Siegwardt Puerrhus, der in Groß-Gusborn dabei war, schrieb uns dazu: "Obwohl es nur eine friedliche Mahnwache mit Musik, Essen und Lagerfeuer war und es auch nichts zu räumen gab, weil der Castortransport die Nordroute über Quickborn und Langendorf nahm, fielen besonders meine Landsleute, die schwäbischen Polizistinnen und Polizisten aus der Kaserne Göppingen durch extrem aggressives, ja geradezu rabiates Verhalten äusserst unangenehm auf. Völlig grundlos wurden beispielsweise Anwohner und Anwohnerinnen (und ihre Gäste) auf ihren eigenen Grundstücken angegriffen. Trotzdem war die Stimmung gut, herzlich und solidarisch. Wir wurden von der bäuerlichen Notgemeinschaft und AnwohnerInnen hervorragend verpflegt und mit Feuerholz und heissen Getränken versorgt. Nachdem die Polizei uns den Strom verboten hatte, konnten wir trotzdem mit meinem Kurbelradio (Dynamo) die ganze Nacht aktuelle Durchsagen und Nachrichten von Radio Freies Wendland hören und waren so stets auf dem laufenden." BI Lüchow-Dannenberg Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete Gorleben Archiv * Atommüllreport ausgestrahlt
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