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Wasserkraft aus der Ablach seit 1922
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Trafohäusle in und um Krauchenwies

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Zur Gemeinde Krauchenwies gehören u.a. auch die Dörfer Bittelschieß, Ettisweiler und Hausen am Andelsbach.

Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 19 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 10 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 4 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 12 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 17 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 20 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 9
Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 6 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 7 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 8 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 5 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 13 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 18 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 14 Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz 15
Telefonleitung Krauchenwies Bahnhof 1 Telefonleitung Krauchenwies Bahnhof 2 Telefonleitung Krauchenwies Bahnhof 3 Telefonleitung Krauchenwies Bahnhof 4 Telefonleitung Krauchenwies Bahnhof 5 Telefonleitung Krauchenwies Bahnhof 6
Die Trafostation Krauchenwies Kieswerk Lutz und die alte Telefonleitung am Bahnhof
Fotos: Pit Fischer, 14. August 2012
Am Ortsausgang von Krauchenwies Richtung Ablach haben wir auf dem Gelände des Kieswerks Lutz dieses wunderschöne Trafohäuschen mit Anbau entdeckt, einen typischen Vertreter einer abnehmereigenen Station. Der zierliche Turm steht nicht weit vom gleichnamigen Lutzsee entfernt, einem durch Kiesabbau entstandenen Baggersee. Die Trafostation dürfte ein älteres Semester sein. Offensichtlich hat sie schon bessere Tage gesehen: die Lampe an der Ecke ist herausgebrochen und hängt herunter (siehe zweites Bild von links der mittleren Reihe). Der Anbau ist wesentlich jüngeren Datums, wie die Betonsteine und das Eternitdach verrraten: schätzungsweise 1960er Jahre. Der Trafo ist wahrscheinlich noch in Betrieb, die aus der Wand führenden isolierten Zuführungen sind recht modern (Neutralleiter bereits grün-gelb, früher u.a. blau gefärbt).
Der Abgang der Niederspannungsleitung erfolgt noch über alte Schäkelisolatoren. Diese sind in Süddeutschland eher selten zu finden, wogegen sie in Nord- und Nordostdeutschland noch weit verbreitet anzutreffen sind, z.B. in der Altmark. Darunter befinden sich noch zwei kleine weiße Isolatoren von früher: Reichspostmodelle Größe 1 (siehe hierzu auch unsere Themenseite Isolatoren). Die Mittelspannung kommt hier bereits über Erdkabel an. Auf den beiden rechten Fotos der mittleren Reihe sind die Mittelspannungswanddurchführungen und die Kabelendverschlüsse aus Porzellan und Metall abgebildet. Heute werden sie aus Silikon hergestellt.
Auf dem dritten Foto von links der mittleren Reihe ist der Rest eines Metallkastens zu sehen, in dem einst ein größerer Schalter untergebracht war. Man erkennt noch die Schalterbeschriftungen EIN und AUS sowie das Loch der ehemaligen Schalterachse. Beim diesem Kieswerk-Trafo handelt es sich um eine sogenannte Konsumentenstation mit hochspannungsseitiger Verbrauchsmessung. Wenn früher nicht im Kieswerk gearbeitet wurde, konnte mittels dieses Handrads der Transformator ganz ausgeschaltet werden um die Leerlaufverluste nicht bezahlen zu müssen. Gleichzeitig war dieser Schalter noch mit einer Überstromauslösung gekoppelt, also vergleichbar den kleinen Sicherungsautomaten in der Wohnung.
Auf den Fotos der unteren Reihe sehen wir eine pittoreske stillgelegte Telefonleitung, die Richtung Krauchenwieser Bahnhof führt. Sie ist älter als 1935, da hier noch die nach 1935 nicht mehr zugelassenen Reichspostmodelle verbaut sind, neben ihren Nachfolgern mit dem Kugelkopf (RMK). Die grünen Streifen besagten, dass es sich um wichtige Dienstleitungen gehandelt hat, welche vorrangig zu entstören waren. Häufig wurden diese Gestänge aufgeteilt: Die Leitungen auf der dem Gleis zugewandten Seite gehörten der Bahn, die Leitungen auf der Feldseite der Post. Auf den beiden Detailfotos unten rechts sind die am eingeschraubten U-Träger montierten alten Reichspostmodelle genauer zu erkennen, hier in der typisch badischen Variante mit der Doppelkopfrille. Auf der zweiten Abb. von links sieht man die verschiedenen Typen zusammen auf einem Bild: Ganz oben links zwei RMK 130 (Kugelkopf) verschiedener Hersteller gefolgt von zwei Reichspostmodellen Größe 1. Der untere Träger hat links das oben erwähnte grün gestreifte Reichspostmodell (wichtige Dienstleitung) und am unteren U-Haken zwei "Badenser" Reichspostmodelle mit Doppelkopfrille. Es sind je zwei Drähte für eine Leitung gedacht, also hängen hier 5 Paare. Darunter hängt noch die bis heute verwendete Nachfolgetechnik: ein dickes braunes Kabel (isoliertes Luftkabel) mit Befestigung aus grauem Kunststoff, hier genau wie die alten Kupferbronzedrähte abgeschnitten. Siehe hierzu auch unsere kleine Exkusion ins Reich der Telefonleitungen.
Wie diese Telefonleitung hat auch der gesamte Bahnhof Krauchenwies bessere Tage gesehen. Der ehemalige fürstlich hohenzollernsche Bahnhof mit ursprünglich sechs Gleisen war bis in die 1960er Jahre ein Knotenpunkt zweier durch die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen errichteten Schienenstrecken: der Hegau-Ablachtal-Bahn von Radolfzell nach Mengen und der Bahnstrecke von Krauchenwies nach Sigmaringen, dem Sitz der Hohenzollern. Im Jahr 1875 war sogar Kaiser Wilhelm I. im Bahnhof Krauchenwies zu Gast. Die Bahnanlagen gehören heute der Ablachtal Bahn GmbH, sie sorgt auch für den Unterhalt der Bahnstrecke Stockach-Krauchenwies-Mengen. Es gibt hier nur noch Güterverkehr mit einer Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h.
Krauchenwies liegt am südlichen Rand des Naturparks Obere Donau. Das Dorf wird von der Ablach durchflossen, die an der europäischen Wasserscheide entspringt und in die Donau mündet. Seit 1922 liefert eine Stauanlage mit Wasserkraftwerk an der Ablach Elektrizität (siehe unten direkt im Anschluss). Zudem durchfließt der Andelsbach Krauchenwies, um im Fürstlichen Park vor Josefslust in die Ablach zu münden.

 
Schaltwerk Krauchenwies 1 Schaltwerk Krauchenwies 2 Schaltwerk Krauchenwies 3 Schaltwerk Krauchenwies 8 Schaltwerk Krauchenwies 9 Schaltwerk Krauchenwies 4
Schaltwerk Krauchenwies 12 Schaltwerk Krauchenwies 13 Schaltwerk Krauchenwies 15 Schaltwerk Krauchenwies 18 Schaltwerk Krauchenwies 14
Schaltwerk und Wasserkraftwerk Krauchenwies von 1922
Fotos: Pit Fischer, Juni und Oktober 2012
Das historische Wasserkraftwerk mit Schaltwerk steht ein gutes Stück östlich von Krauchenwies an der Ablach, im Unterried 21. Das Sträßchen am Ablachufer führt von hier über das Strandbad Südsee III nach Rulfingen. Nur wenige hundert Meter von hier steht das Trafohäuschen Rulfingen Kieswerk der Fa. Valet u. Ott aus den frühen 1950er Jahren. Zwei Mittelspannungsfreileitungen gehen vom Schaltwerk nach Krauchenwies in den Ort hinein und zum Dorf Ablach, einem Ortsteil von Krauchenwies. (Anmerkung Stand 26.2.2013: die Mittelspannungsfreileitung wurde inzwischen abgebaut. Es existieren ab dem Schaltwerk Krauchenwies nur noch Erdkabel in das Stromversorgungsgebiet der Gemeindewerke Krauchenwies.)
1922 bildeten die Gemeinde Krauchenwies und die damals selbständige Gemeinde Ablach einen Zweckverband, der das Wasserkraftwerk an der Ablach betrieb. Dieses E-Werk reichte damals für die örtliche Stromversorgung. Zum Vergleich: 2004 deckten die beiden Turbinen des Kraftwerks mit 0,4 Millionen Kilowattstunden nur noch ein Prozent des Energiebedarfs der Gemeinde. Mit der Gemeindereform 1974 ging der Zweckverband in die Gemeindewerke Krauchenwies über, die das Kraftwerk heute noch betreiben.
Der holzverkleidete Anbau mit dem neuen Schaltwerk (das ursprüngliche ist nicht mehr in Betrieb) stammt aus den 1960er Jahren. Es wird heute von der EnBW betrieben. Hinter dem Haus kam in den 1990er Jahren eine Trafostation aus Beton dazu (nicht abgebildet). Die Übergabestation und die Schaltanlagen der EnBW regeln sowohl die Einspeisung der örtlich erzeugten Energie als auch die Verteilung des Stroms auf die Gemeinde.
Das Betriebsgelände wird heute durch die DLRG-Ortsgruppe Krauchenwies-Meßkirch als Heim für Ausbildung und Material genutzt.
Die Fotos der unteren Reihe zeigen Armaturen am ersten Mittelspannungsmast der von hier abgehenden Freileitung zum Schaltwerk Scheer. Es handelt sich um den Anschluss einer Trägerfrequenzanlage zur Nachrichtenübermittlung bzw. Fernsteuerung der Schaltanlage, siehe ausführlich beim Schaltwerk Völlkofen. Das Schaltwerk Krauchenwies arbeitet im Unterschied zu Völlkofen mit einer etwas tieferen Frequenz im zweistelligen kHz-Bereich. Im mit "31-39 kHz" handbeschrifteten Zylinder befindet sich eine Spule und (wahrscheinlich) der passende Schwingkreiskondensator für die angestrebte Frequenz. Darunter im Porzellangehäuse ist der Aus- bzw. Einkoppelkondensator mit abgehender Datenleitung an der Unterseite.
Weitere Informationen zum Themenbereich Schaltwerk/Kraftwerk/E-Werk finden sich in unseren Themenkapiteln Schaltwerke und E-Werk - Umspannwerk - Kraftwerk, wo auch einige weitere Wasserkraftwerke vorgestellt werden.
Quellen:
- Homepage der Gemeinde Krauchenwies
- Telefonische Auskunft der Gemeindewerke Krauchenwies
- Wikipedia-Artikel Krauchenwies

 
Umspannstation Bittelschiess Schule 1 Umspannstation Bittelschiess Schule 2 Umspannstation Bittelschiess Schule 10 Umspannstation Bittelschiess Schule 12
Umspannstation Bittelschiess Schule 3 Umspannstation Bittelschiess Schule 5 Umspannstation Bittelschiess Schule 6 Umspannstation Bittelschiess Schule 7 Umspannstation Bittelschiess Schule 4
Die Umspannstation Bittelschieß Schule
Fotos: Pit Fischer, 23. Juni 2012
Die Umspannstation Bittelschieß Schule der ehemaligen Energie-Versorgung Schwaben AG (heutige EnBW) steht in einem Seitenweg der Kilianstraße Richtung Kehlbach und Möbelwerkstatt Boos. Eine Mittelspannungsleitung führt von hier zur Umspannstelle Bittelschieß Nipp. Von einem weiteren ehemaligen Leitungsabgang nach Glashütte, einem Ortsteil von Wald, ist nur noch das Schild an der Turmwand vorhanden. Niederspannungsseitig wird die benachbarte Möbelwerkstatt über ein Schwedenkabel versorgt.
Bittelschieß war bis zur Gemeindereform 1975 eine selbständige Gemeinde.

 
Umspannstelle Bittelschiess Nipp 1 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 2 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 9 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 7 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 13
Umspannstelle Bittelschiess Nipp 5 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 6 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 11 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 4 Umspannstelle Bittelschiess Nipp 12
Die Umspannstelle Bittelschieß Sägewerk Nipp
Fotos: Pit Fischer, 23. Juni 2012
Der Trafoturm steht auf dem Gelände des Sägewerks Nipp bei Bittelschieß, Am Gipfele 8, außerhalb des Dorfs an der L456 von Pfullendorf nach Krauchenwies. Das Sägewerk liegt landschaftlich reizvoll am Andelsbach, der hier vorbeifließt und in Krauchenwies in die Ablach mündet, einen Donaunebenfluss.
Eine Mittelspannungsleitung vom SW Krauchenwies (Ltg. Hausen blau) kommt hier an, eine weitere Mittelspannungsleitung führt von hier zur Umspannstation Bittelschieß-Schule. Auf dem Mast Richtung Hausen sind vorbildliche Vogelschutzarmaturen zu sehen. Mehr zu diesem Thema gibt es auf unserer Seite zum Vogelschutz.

 
Umspannstelle Kieswerk Steidle 1 Umspannstelle Kieswerk Steidle 7 Umspannstelle Kieswerk Steidle 3 Umspannstelle Kieswerk Steidle 5 Umspannstelle Kieswerk Steidle 6 Umspannstelle Kieswerk Steidle 11 Umspannstelle Kieswerk Steidle 10 Umspannstelle Kieswerk Steidle 14 Umspannstelle Kieswerk Steidle 9
Die Umspann-Stelle Kieswerk Steidle bei Bittelschieß
Fotos: Pit Fischer, 16. Oktober 2012
Die kleine Trafostation steht "Am Gipfele", oberhalb des Sägewerks Nipp und versorgt das Kieswerk Nord-Moräne mit Strom. Die Kiesgrube gehörte ursprünglich der Fa. Steidle, was auch noch an der Stationsbezeichnung erkennbar ist, seit 1962 baut hier Nord-Moräne Kies ab. Es handelt sich um eine Blechfertigstation der Firma Wickmann, ein typisches Produkt der 1960er Jahre. Sie wurden vor allem für eine vorübergehende Nutzung im Mittelspannungs-Freileitungsnetz aufgestellt, also z.B. auf Baustellen und in Kieswerken. Nach Abschluss der Baustelle oder wie in diesem Beispiel nach Erschöpfung der Kiesvorkommen konnten sie einfach wieder abgehängt, abtransportiert und (falls noch funktionstüchtig) an anderer Stelle wiederverwendet werden.
Siehe ausführlich in unserem kleinen Kapitel Wickmann-Stationen, in dem wir einige der letzten auffindbaren Exemplare dieser aussterbenden Art vorstellen.

 
Trafostation Krauchenwies-Ettisweiler 2 Trafostation Krauchenwies-Ettisweiler 4 Trafostation Krauchenwies-Ettisweiler 6 Trafostation Krauchenwies-Ettisweiler 7 Trafostation Krauchenwies-Ettisweiler 8 Trafostation Krauchenwies-Ettisweiler 9
Die Trafostation Ettisweiler
Fotos: Pit Fischer, 2011
Wir nähern uns dem landschaftlich schön gelegenen Ettisweiler auf der Landesstraße L456 von Pfullendorf Richtung Krauchenwies, und sehen schon bei der Abbiegung zum Dorf (linkes Bild) den hübschen Turm. Ungewöhnlich ist hier die Verwendung von drei(!) verschiedenen Hakenstützen an einem Mast (Bild ganz rechts).
Ettisweiler liegt am Fuß eines Moränenriedels der Rißeiszeit zwischen Andelsbach- und Kehlbachtal, wo sich die beiden Täler zu einer breiten Niederung vereinigen, was den besonderen Reiz und die Weite dieser Landschaft ausmacht.

 
Trafoturm Hausen am Andelsbach 8 Trafoturm Hausen am Andelsbach 5 Trafoturm Hausen am Andelsbach 1 Trafoturm Hausen am Andelsbach 9 Trafoturm Hausen am Andelsbach 12 Trafoturm Hausen am Andelsbach 7 Trafoturm Hausen am Andelsbach 2
Der alte Trafoturm in Hausen am Andelsbach
Fotos: Pit Fischer, 14. März 2012
Der alte Trafoturm steht im Hofacker, der am ausgeschilderten Radweg nach Pfullendorf von der Hauptstraße abzweigt. Eine alte Freileitung ist noch in Funktion, eine weitere Leitung wurde hier auf isolierte Schwedenkabel umgestellt. Neben der aus der Vergangenheit stammenden Turmstation ist bereits die Zukunft zu sehen: eine moderne Kompaktstation für Erdkabel.

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Stand: 25. Januar 2015
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