www.trafoturm.eu |
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De erscht Krieg hommer iberlebt. Im zweite simmer devukomme. Wie s mit de Atomkraft uusgoht - sell liit a uns. (Manfred Bosch) | |||||||||
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Landkreis Konstanz
Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt [ weiterlesen ] Das E-Werk Singen von 1912 Fotos: Pit Fischer, 16. März 2012 Siehe ausführlich unter: Das E-Werk Singen von 1912 Die Trafostation Beuren an der Aach Kirche Fotos: Friedbert Kowalsky, 2009 (Bild links oben) und Pit Fischer, 2011 (alle anderen Bilder) In der unteren Reihe ist der neue Trafo zu sehen. Aus der Detailabbildung in der Mitte ist ersichtlich, dass hier früher eine 20 kV-Überlandleitung von Wiechs-Friedingen angekommen war. Von diesem für die Gegend typischen Bautyp stehen noch mehrere Exemplare im Landkreis Konstanz, z.B. in Hausen an der Aach, Orsingen und Espasingen. Der Trafoturm Hausen an der Aach Fotos: Pit Fischer, 4.11.2011 (Innenaufnahmen siehe weiter unten) An dieser Station ist sehr schön die zweite Epoche der Anschlussgestaltung zu sehen: vier eingelassene Maueranker, an denen früher Reichspostmodell-1 Isolatoren befestigt waren. Dies ist die Nachfolgebauart nach den Stahlträgern, wie sie z.B. in Medulin, Kürnbach und Merkendorf zu sehen sind. Es ist sehr selten, dass man das im Laufe der Jahre nicht geändert hat. Die Wanddurchführungen sind im Schrägsitz eingebaut. Bis zur Eingemeindung nach Singen um 1971 gab es eine dorfeigene Stromversorgung. Die Energie wurde vom Kraftwerk Laufenburg (am Hochrhein) über das alte E-Werk Singen in der Duchtlinger Straße bezogen und an die Gemeindemitglieder weiterverkauft. Ein Dorfbewohner übernahm im Auftrag der Gemeinde nebenberuflich die Stromablesung und Abrechnung, auch das Abkassieren der Stromgebühren. Lange Zeit war dies die Haupteinnahmequelle der früher selbstständigen Gemeinde Hausen an der Aach. In den 70er Jahren wurden die Freileitungen abgebaut und unterirdisch verlegt, die Energieversorgung ging vom Dorf auf die Thüga Energie GmbH in Singen über. Um auch noch ausreichend Spannung für die abgelegeneren Gehöfte zu liefern, war die Ausgangsspannung des alten Transformators 250 Volt. Dies führte dazu, dass in den dichter gelegenen Häusern die Spannung wesentlich höher war als die erforderlichen 220 Volt und bewirkte einen erhöhten Verschleiß an Elektrogeräten. Z.B. gingen die empfindlichen Fernseher öfter mal kaputt. Die stillgelegte Turmstation hätte vom Energieversorger bereits abgerissen werden sollen, ist aber nun in Privatbesitz und kann vorerst stehenbleiben - solange wegen Baufälligkeit oder Neuplanung kein konkreter Grund für einen Abbruch vorliegt. Bilder untere Reihe: Die Aufnahmen zeigen Detailabbildungen der Isolatoren von außen. Über die vier kleinen weißen wurde die Niederspannung (hier 250 Volt) mittels Freileitungen in die Haushalte transportiert. Sie wurden wahrscheinlich noch mit Hanf oder Schwefel aufgedreht. Die drei großen braunen Wanddurchführungen haben die vom E-Werk Singen kommende 15 kV Mittelspannung in das Turminnere zum Transformator geleitet. Sie dürften aus den späten 50er Jahren stammen. Das Baujahr ist an einer Seite eingestempelt, dafür müsste man sie aber ausbauen. Auf den Abbildungen rechts ist die Tür zu sehen, ganz rechts das neben der Tür befindliche in der Wand eingelassene Schlüsselkästchen. Es handelt sich jedoch nicht mehr um die Originalschlösser. Die Fotos in der Mitte zeigen die Leiter, die ins Obergeschoss führt. Ganz rechts (bereits im Obergeschoss) ist die Konterverschraubung der 4 kleinen weißen Isolatoren zu sehen. Innenaufnahmen untere Reihe: Die Aufnahmen zeigen weitere Details im Obergeschoss: links die Isolatoren (Wanddurchführungen für die 15 KV Mittelspannung) von innen. Wie man sieht, sind genügend Spinnweben und ihre verhungerten Bewohner vorhanden. Aus diesem Grund war es nötig, gelegentlich mit einem isolierten Besen (hier nicht mehr vorhanden) die Teile der Mittelspannung zu reinigen. Dieser ganze Modder (Staub, Fliegen, Netze usw.) konnte Feuchtigkeit aus der Luft anziehen und damit einen Lichtbogenüberschlag einleiten. Die Funktion der kleinen runden Töpfe auf den drei rechten Abbildungen konnten wir nicht deuten. Evtl. könnten es Halterungen für stationseigenes Bedienwerkzeug gewesen sein (Schaltstange, EuK-Garnitur, Besen), wahrscheinlich jüngeren Datums. Zum Vergleich haben wir weitere Innenansichten von Turmstationen dokumentiert, auch einige Einblicke in Schaltanlagen dokumentiert. Von diesem im Hegau typischen Bautyp stehen noch mehrere Exemplare im Landkreis Konstanz, z.B. in Beuren an der Aach, Orsingen und Espasingen. Herzlichen Dank an die Besitzerfamilie für die Auskünfte und die Erlaubnis der Innenaufnahmen! Solche Hintergrundinformationen und Einblicke in das Innere einer alten Trafostation sind selten zu bekommen. Die Station Schlatt 1 Fotos: Pit Fischer, 2011
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