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Trafoturmstationen in Oftringen

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Das Trafohaeuschen Oftringen Aeschwuhr 1 Das Trafohaeuschen Oftringen Aeschwuhr 3 Das Trafohaeuschen Oftringen Aeschwuhr 9 Das Trafohaeuschen Oftringen Aeschwuhr 6 Das Trafohaeuschen Oftringen Aeschwuhr 7 Das Trafohaeuschen Oftringen Aeschwuhr 2
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Die Turmstation Aeschwuhr beim alten Wasserrad in Oftringen
Fotos: Werner Boss, 2013

Am Rand des Oftringer Industriegebiets steht im Aesch, in der Nähe der Kehrichtverbrennungsanlage und Kläranlage (Alte Strasse) dieses stillgelegte Trafotürmchen aus den 1930er oder 40er Jahren und wartet vermutlich auf den Abriss. Neben dem Trafohäuschen ist ein altes Wasserrad an einem vom Aarburger Mühletych abgezweigten Kanal erhalten (Baujahr um 1905). Aus dem Kurzinventar der Denkmalpflege des Kanton Aargau von 1995/98 geht hervor, dass es zur 1991 abgerissenen ehemaligen Uhrengläserfabrik Robert Gasser & Co. gehörte, die 1905 die Produktion aufnahm. Das riesige unterschlächtig genutzte Wasserrad (Zuppinger-Rad) hat einen Durchmesser von 7-8 Metern und eine Breite von ungefähr zwei Metern. Laut Denkmalpflege-Inventar ist dagegen das Trafohäuschen (wie die allermeisten dieser Bauten) nicht als schützenswert eingestuft.
Hier verläuft auch ein spezieller Wanderweg: der AareLandWeg, der auf die noch vorhandenen Wehre, Kanäle und alten Industrieanlagen, speziell auch unter dem Gesichtspunkt der Energiegewinnung hinweist. Der Fotograf hat den Verein AareLand bereits auf dieses technikgeschichtlich interessante Ensemble Wasserrad-Trafostation aufmerksam gemacht. Solche industriearchäologischen Zeitzeugen aus dem frühen 20. Jahrhundert werden immer seltener.
Die Station ist schon länger nicht mehr in Betrieb, das Dach ist seit Jahren kaputt. Nach unseren Informationen soll das Areal verkauft werden. Es ist zu befürchten, dass der Turm eines schönen Tages abgerissen wird. Über das Wasserrad ist im bereits oben erwähnten Kurzinventar der Denkmalpflege zu lesen: "Nach dem Abbruch des Fabrikgebäudes ist nun bedauerlicherweise auch das imposante Wasserrad (...) dem Zerfall preisgegeben."

Die Türe der Turmstation steht offen und erlaubt einen Einblick in die alte Technik, zu sehen auf den Fotos der unteren Bildreihe. U.a. ist eine Anleitung zur ersten Hilfe bei Stromunfällen aus den 1950/60er Jahren abgebildet (siehe hierzu auch unser Kapitel Vorschriften, Sicherheitsregeln, Erste Hilfe). Seitens der Verkabelung sind nur noch große Teile der Niederspannungsverdrahtung zu sehen. In der Schweiz ist der Neutralleiter (Nullleiter) gelb - zumindest zu Betriebszeiten des Trafos gewesen. Schön zu sehen ist auch das Vogelnest auf der Marmorschalttafel (Foto untere Reihe links). Man braucht nur eine Tür oder ein Fenster offen zu lassen, und schon kommt die vorher ausgesperrte Natur herein, ganz und gar ohne helfende Maßnahmen des Naturschutzes.

Eine baugleiche Turmstation konnten wir bereits in Hallwil dokumentieren. Es handelt sich um den Aargauer Typ 1 oder "Rapunzelturm".

Yvonne Scheiwiller schreibt in Kapitel 15 (Aargau) ihres Standardwerks der Schweizer Turmtransformatoren über diesen Bautyp:
"Typ 1 der Aargauer Trafos ist ein 'Rapunzelturm' mit Satteldach resp. 'Käsbissendach', Fensterchen und Rundbogentüre aus Holz. Die Holzverschalung des Giebeldreiecks und das rustifizierte Quadermauerwerk der Eckpartien der Grundmauern geben dem Trafo etwas Märchenhaftes. Dieses Modell war relativ erfolgreich und steht heute noch in Oftringen, Leimbach, Hendschiken, Schlossrued, Herznach und Hallwil."
Quelle: Yvonne Scheiwiller, Trafoturm - Turmtrafo, Schwyz 2013, S. 138
(siehe unsere Literaturliste)


Unser Kollege von swisstrafos.ch verzeichnet diese Station ebenfalls und schreibt auf seiner Webseite:
"An der Alte Strasse steht die vom Abbruch bedrohte Trafostation vom Typ I der AEW (Aargauische Elektrizitätswerke). Die Station stammt aus der Zeit um 1940 und gelangte im Einzugsgebiet der AEW diverse Male zur Ausführung. Sie ist heute noch an mindestens acht weiteren Standorten erhalten. Es ist ein schlichter Bau mit quadratischem Grundriss und einem leicht geknickten Satteldach. Die Giebeldreiecke sind liebevoll mit Holzbrettern ausgestattet. Einige baugleiche Varianten besitzen nur seitwärts Fenster. Der Trafoturm weist die typische Sichtbogentüre und aus Quadersteinen gemauerte Gebäudeecken auf."
Quelle: swisstrafos: Oftringen

Zum Fotograf
Der Aargauer Trafo-Fotograf Werner Boss hat bereits über 1000 Schweizer Trafotürme abgelichtet, einige sind bereits auf unseren Webseiten veröffentlicht, viele weitere werden kontinuierlich folgen. Wie in Deutschland und anderen Ländern werden auch in der Schweiz Turmstationen zunehmend abgerissen, z.B. in Bremgarten und Hellikon, viele sind vom Abbruch bedroht. Mit großem Engagement konnte Werner Boss den Abriss des Trafoturms in Kölliken verhindern.


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Stand: 14. Juni 2014
Carpe diem

Atomkraft nein danke