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Trafotürme in und um Sipplingen

Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt [ weiterlesen ]

Zur Gemeinde Sipplingen gehört auch der Ortsteil Süßenmühle mit der Bodensee-Wasserversorgung.

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Der Trafoturm Sipplingen
Fotos: Wolfgang Radau, 26. April 2013 und 27. Mai 2013 (untere Reihe)
Im Sipplinger Wohnviertel am hier steil ansteigenden Bodenseeufer, malerisch eingebettet in die Gärten zwischen der Rathausstraße, Am Brunnen und der Klosterstraße liegt dieser klassische Trafoturm. Er versorgt seine Kundschaft immer noch über traditionelle Freileitungen.
 

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Die Umspannstation Süßenmühle
Fotos: Pit Fischer, Juni/Juli 2012

Umspannstation Suessenmuehle 54 Die 'Umspannstation Sipplingen/Süßenmühle' der Badenwerk AG (heute EnBW) steht in unmittelbarer Nähe des Pumpwerks der Bodenseewasserversorgung, von Überlingen Richtung Sipplingen und Ludwigshafen auf der B31-alt kommend kurz vor der Bodenseewasserversorgung rechts Richtung Hödinger Tobel, nach ca. 100 Metern links oben an der Böschung.
Nur wenige hundert Meter vom Bodenseeufer entfernt tut sich hier eine völlig andere, fast alpin anmutende Welt auf, in die der hölzerne Trafoturm wie selbstverständlich hineinpasst. Man würde sich nicht wundern, hier Kuhglocken zu hören. Im grünen Tal murmelt der Bach, plätschert vom Hödinger Tobel hinunter zum See, um sich dann über den Rhein auf den langen Weg zur Nordsee zu machen.

Das Baujahr konnte leider nicht ermittelt werden, und auch die Baugeschichte liegt einigermaßen im Dunkeln. Der Kaufvertrag für das Grundstück datiert aus dem Jahr 1945. Darin ist allerdings zu lesen, dass das Grundstücksteil zu diesem Zeitpunkt bereits bebaut war. Man kann also davon ausgehen, dass sich schon vorher eine Trafostation hier befunden hat. Ob es allerdings dieselbe war, konnten wir nicht herausfinden. Es gibt keine Unterlagen über den Bau dieses Gebäudes oder seine Erneuerung. Wir gehen davon aus, dass das Fachwerk des Gebäudes älter als 1945 ist. Bis auf das Fundament und die Bodenplatte ist alles aus Holz, ein komplettes Fachwerk (innen unverkleidet) trägt die ganze Konstruktion. Die ursprüngliche Imprägnierung wird wahrscheinlich ähnlich wie die früheren Bahnschwellen auf Teerölbasis beruhen, was sich als sehr wirkungsvoll herausgestellt hat. Es gibt keinen Wurm-oder Käferbefall.
Eine weitere Holz-Turmstation auf Fachwerkbasis, Baujahr 1922, konnten wir bereits im oberschwäbischen Baind dokumentieren. Im Unterschied zur Station Süßenmühle ist dort allerdings im Erdgeschoss das Fachwerk ausbetoniert.


Umspannstation Suessenmuehle 34 Umspannstation Suessenmuehle 9 Umspannstation Suessenmuehle 45 Umspannstation Suessenmuehle 49 Umspannstation Suessenmuehle 61
Die Versorgung der Trafostation mit Strom (Mittelspannungsnetz, 20 kV = 20.000 Volt) geschieht hier bereits über Erdkabel. Ein interessantes Detail ist das an der Wand aufgeführte Kabel zum Mittelspannungs-Eingang: Bei dem 20-kV-Kabel handelt es sich um ein sogenanntes 3-Mantel-Blei-Masse-Kabel (Typenbezeichnung 3x70 mm² NAEKEFA). "Masse" ist dabei die Bezeichnung für eine in Öl liegende Papierisolation. Diese Kabelbauart wurde aufgrund Ihrer Haltbarkeit bis Ende der 1980er Jahre verbaut. Dieses Kabel hier ist aus dem Jahr 1963. Das geht aus Unterlagen zum Ausbau der Station Süßenmühle um ein weiteres Kabelfeld hervor.
Die blanken Mittelspannungsdrähte zwischen dem Kabel und den Wanddurchführungen sind mit Vogelschutz-Armaturen isoliert.
Der Mittelspannungseingang ist mit "Hödingen Kabisländer" ausgeschildert. Kabisland ist ein regionaler Ausdruck für einen Schrebergarten oder Kleingarten. In benachbarten Oberschwaben werden sie "Krautländer" genannt.


Umspannstation Suessenmuehle 36 Umspannstation Suessenmuehle 40 Umspannstation Suessenmuehle 13 Umspannstation Suessenmuehle 19 Umspannstation Suessenmuehle 20
Hier sehen wir die Niederspannungsabgänge am Turm. Teilweise werden die Haushalte von hier noch über klassische Freileitungen versorgt, teilweise schon über moderne isolierte Schwedenkabel (Fotos rechts).

Umspannstation Suessenmuehle 51 Das nebenstehende Foto zeigt ein weiteres interessantes Detail: ein großes verlassenes Hornissennest am Turmgiebel. Ein Hornissenvolk (Vespa crabro) kann bis zu einer Größe von 400 bis 700 Tieren anwachsen. Die Nester werden nur eine Saison lang bewohnt und von den Königinnen nach der Überwinterung im nächsten Frühjahr neu angelegt. Hornissen stehen unter Naturschutz.

Das Trafohäuschen Süßenmühle ist eine der außergewöhnlichsten Stationen in der Bodenseeregion und immer noch in Betrieb. Und nicht nur das: auch der Vogelschutz ist hier bereits vorbildlich umgesetzt.
Die Umspannstation Süßenmühle ist auch Bildband von Illo-Frank Primus, Geschichte und Gesichter der Trafostationen auf Seite 160 mit einem ganzseitigen Foto vertreten.

Wir danken Winfried Herter, Netze-BW, für die Informationen zu dieser Station.


© Copyright für die Bilder
bei den Fotografen und Fotografinnen

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Stand: 13. Januar 2015
Carpe diem

Atomkraft nein danke