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Landkreis Tübingen
Trafos in und um Rottenburg am Neckar
Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt
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Zur Stadt Rottenburg gehören auch die Ortsteile Bad Niedernau, Baisingen,
Bieringen, Dettingen, Eckenweiler, Ergenzingen, Frommenhausen, Hailfingen, Hemmendorf,
Kiebingen, Obernau, Oberndorf,
Schwalldorf, Seebronn, Weiler, Wendelsheim und Wurmlingen.
Das Trafohaus Schänzle in Rottenburg
Fotos: Matthias Thalmeier, Juli 2012
Das große Trafohaus steht mitten in der Kernstadt von Rottenburg, in einer zentralen Parkanlage. Im Anbau ist eine Garage des
dortigen Gaststättenbetriebs. Die Trafostation ist noch in Betrieb.
Trafostation Bad Niedernau beim E-Werk
Fotos: Matthias Thalmeier, April 2012
Der Bad Niedernauer Trafoturm steht gegenüber vom E-Werk Stengle (Neckarwasserkraftwerk), das auf den
Fotos oben rechts und in der unteren Reihe abgebildet ist.
Das E-Werk Stengle
(Slogan: "Strom nach deutschem Reinheitsgebot")
betreibt seit über 100 Jahren das Stromnetz in der Ortschaft Bad Niedernau. Die Anfänge gehen
zurück auf den Firmengründer Christian Stengle, der Dank seines Pioniergeistes Bad Niedernau elektrifizierte.
Die erste Stromleitung wurde 1907 in Bad Niedernau verlegt.
Wurzel und Kernstück des Betriebs liegen in einer Getreidemühle, die bereits seit 1400 an dieser Stelle betrieben wurde.
Im Jahre 1907 wurde die Wasserkraftanlage durch den Einbau einer Francis-Turbine erweitert. Danach wurde die erzeugte und nicht
selbst genutzte Energie für die Stromversorgung verwendet. Im Jahre 1970 wurde die Getreidemühle stillgelegt und die
gesamte erzeugte Energie nur noch für die Stromversorgung eingesetzt.
Von der an die Endkunden gelieferten Strommenge erzeugt die Fa. Stengle allein mit der Wasserkraftanlage in Bad Niedernau
ca. 47 Prozent mit der umweltfreundlichen Wasserkraftenergie des Neckars.
Das Unternehmen hat sich überdurchschnittlich für die regenerative Energieerzeugung stark gemacht:
mehr als 2.600.000 kWh Ökostrom pro Jahr aus Wasserkraft, 100.000 kWh pro Jahr aus Photovoltaik,
geplant weitere ca. 200.000 kWh aus Windenergie.
Auch das Stromnetz in Bad Niedernau wird durch das E-Werk Stengle gewartet und modernisiert.
(Infos entnommen von der Webseite E-Werk Stengle)
Weitere Informationen zu diesem Thema siehe in unserer Rubrik
E-Werk, Umspannwerk, Kraftwerk
Trafostation Bieringen Talacker
Fotos: Matthias Thalmeier, März 2012
Dieser Trafoturm modernerer Bauart steht in der Ortsmitte von Bieringen und hat zwei Leitungsabgänge: nach
Starzach-Sulzau und zur UST Wachendorfer Straße.
Umspannstation Bieringen Neckartalstraße
Fotos: Matthias Thalmeier, Mai 2012
Die Umspannstation Bieringen Neckartalstr. der ehemaligen Energie-Versorgung Schwaben (heutige EnBW) steht in der Neckartalstraße
(= L370). An der Beschilderung auf der Detailabbildung ist zu erkennen, dass eine Leitung von hier nach Obernau führt (siehe unten).
Der alte Trafoturm in Dettingen - heute ein Heulager
Fotos: Matthias Thalmeier, März 2012
Die ehemalige Trafostation stammt nach unserer Einschätzung aus den Anfängen der Elektrifizierung im frühen
20. Jahrhundert. Der imposante Turm mit seitlichem Anbau gehört zum Anwesen Brühlgärten 7 am Dettinger Ortsrand
an einem Feld, nicht weit von der Hechinger Straße.
An der Außenwand sind niederspannungsseitig noch einige Schäkelisolatoren aus der
Erbauungszeit erhalten geblieben (siehe auch unter
Isolatoren der Epoche 1).
Im angebauten Schalterhäuschen war früher ein Ölkesselschalter für die Mittelspannung untergebracht.
Die Bauweise des Eingangsbereichs ist sehr selten anzutreffen und erstmalig in dieser Form bei uns dokumentiert.
Vergleichbares haben wir bisher bei keiner anderen Trafostation entdecken können.
Auf den Innenaufnahmen ist an der Wand neben der Leiter unten das Auflagegestell für die
Marmorschalttafel zu sehen, oben zwei Schrauben
zur Befestigung selbiger Tafel an der Wand. Über den weißen Stützerisolatoren an der Wand liefen die
Zuleitungen und Abgänge zur Schalttafel, wobei die beiden unteren (einer zertrümmert) für höhere
Spannung ausgelegt waren. Die kleineren Innenraumisolatoren sind mittels Schraube befestigt, welche in ein eingeputztes
Holzbrett in der Wand gedreht wurde.
Es ist ein seltener Glücksfall, dass die alte Turmstation als technik- und baugeschichtliches Dokument erhalten geblieben
ist. Vermutlich verdanken wir dies auch der Tatsache, dass der Besitzer oder Pächter das Gebäude als Heulager nutzen kann.
Weitere Beispiele dafür, wie stillgelegte Trafohäuschen einer sinnvollen neuen Nutzung zugeführt werden können,
findest du auf unserer Seite Umfunktionierung.
Die Umspannstation Kiebingen Ort
Fotos: Matthias Thalmeier, Mai 2012
Das hübsche Türmchen der ehemaligen Energie-Versorgung Schwaben AG (heute EnBW) steht in der
Neckarstraße, in der Nähe der Kapelle.
An dieser Station ist eine interessante Leiterseilbefestigungsart zu beobachten: Die Schäkelisolatoren sind nicht starr
an der Wand verschraubt, sondern beweglich in Haken eingehängt. Diese Art der Befestigung können wir hier erstmalig
dokumentieren (siehe Abbildung untere Reihe).
Die Umspannstation Kiebingen Queck
Fotos: Matthias Thalmeier, Mai 2012 und Dezember 2013 (unterste Reihe)
Der Plattenbau-Trafo versorgt das Schwäbische Agglomarmorwerk Gebr. Queck mit Strom. Die Station steht in der Nähe der
Kiesgrube Rottenburg, außerhalb vom Ort Kiebingen.
Eine Leitung führt zum KW Kiebingen (Klärwerk), die andere zur Umspannstation Ligusterstraße.
Auf den Bildern der mittleren Reihe (vergrößert auf der Abb. ganz rechts) sind
noch veraltete "Funkenhörner" zu sehen, die für Vögel zur
tödlichen Falle werden können: Fliegt ein Vogel durch oder über den Spalt zwischen den Hörnerspitzen,
folgt ein Überschlag nach Erde, durch den Vogel hindurch.
Diese Lichtbogenschutzhörner sollen zur Ableitung von Überspannung dienen. Für den Bereich der
Hochspannung sind sie obligatorisch. Im Mittelspannungsbereich ist aber schon lange
bekannt, dass sie überflüssig und für den Vogelschutz kontraproduktiv sind. Sie werden normalerweise bei Bauarbeiten
an der Leitung abgebaut (siehe ausführlicher auf unserer Themenseite
Vogelschutz).
Im Dezember 2013 wurden die
Überspannungsableiter
(Kathodenfallableiter, Ventilableiter) ausgebaut und durch moderne Typen der Fa. Raychem in Silikonausführung ersetzt. Die Abbildungen
der unteren Bildreihe zeigen die ausgebauten alten Bauteile der Fa. ASEA (gehört zu Brown Boveri). Die Baujahre sind
1969 und 1970. So ein 60 cm langes Teil wiegt sicher ca. 15 kg. Aus der Bezeichnung sind 24 kV (Nennspannung) anzunehmen.
Verschraubbare Drahtreste mit einem Durchmesser von 10 mm sind noch vorhanden. Die Überspannungsableiter von ASEA
tragen ja zusätzlich ihre andere gebräuchliche Bezeichnung gleich mit auf dem Porzellan aufgestempelt: Ventilableiter.
Sie lassen den Strom nur in eine Richtung und ab einer bestimmten Stärke passieren.
Die Umspannstation Kiebingen Kieswerk Bischoff
Fotos: Matthias Thalmeier, Juli 2012
Die Umspannstation Kiebingen Bischoff der Energie-Versorgung Schwaben (seit 1997 EnBW), steht
auf dem eingezäunten Firmengelände des Kieswerks, weit außerhalb
von Kiebingen in der Provinz, zwischen dem Industriegebiet Rottenburg Siebenlinden und
Hirschau.
In dem Betonbau, der an neuzeitliche Plattenbauten erinnert, dürften sich zwei Drehstrom-Umspanner befinden, da
es sowohl zwei Leitungsabzweigungen gibt als auch mehrere Lüftungsöffnungen.
Eine Leitungstrasse (rot) führt nach Kiebingen, der andere Leitungsabgang (auch rot) in das Mittelspannungsnetz
Rottenburg-Tübingen. Die beiden Umspannwerke Tübingen in der Hirschauer Straße (E-Werk am Neckar) und
das Umspannwerk Rottenburg (welches sich zwischen Rottenburg und Wendelsheim befindet) sind nämlich direkt miteinander
verbunden.
Weitere Informationen zum Thema Umspannwerke siehe in unserer Rubrik
E-Werk, Umspannwerk, Kraftwerk
Die Trafostation Obernau Löwensprudel
Fotos: Matthias Thalmeier, März 2012
Die Turmstation befindet sich bei der Sprudelfabrik Löwensprudel in Obernau. Daneben steht eine moderne
kleine Kompaktstation. Hier sieht man wieder einmal sehr anschaulich die Kluft zwischen vorbildlicher Schutzisolation auf dem
Betonendmast und den Schutzfunkenhörnern auf dem Trafoturm (Abb. ganz rechts), die für Vögel zur tödlichen Falle werden
können: Da ist eindeutig Nachholbedarf gegeben. Mehr zu diesem Thema gibt es auf unserer Themenseite
Vogelschutz.
Die Umspannstation Weiler Schloßbergstraße
Fotos: Matthias Thalmeier, Januar 2013
Der Plattenbau moderneren Bautyps der ehemaligen EVS (heutige EnBW) steht in Weiler in der gleichnamigen Schloßbergstraße.
Eine Seite der Mittelspannungsabzweigung führt zum Klärwerk Bad Niedernau (NDN Kläranlage) und nach
Kiebingen (Rottenburger Sammelklärwerk). Die andere Mittelspannungsseite führt nach
Dettingen in die Hemmendorfer Straße und in die Siebentälerstraße.
Bei dieser Station, die noch in Betrieb ist, handelt es sich um eine Verteilertrafostation mit mindestens zwei, vielleicht sogar drei
Transformatoren.
Auf der Niederspannungsseite ist ein Kasten anmontiert (siehe Fotos unten rechts) mit einem Typenschild der EnBW.
Es könnte ein extern angebrachter Transformator sein, dessen Funktion uns jedoch nicht klar ist.
Wahrscheinlicher ist, dass es sich sich um die Baugruppe einer Rundsteueranlage handelt, was besonders hinsichtlich der
Netzertüchtigung bezüglich zunehmender Einspeisung von Solaranlagen und deren Steuerung (Zu-/Abschaltung bzw.
Reduzierung der Einspeisung) denkbar wäre. Das Gerät ist augenscheinlich noch sehr neu, was diese Vermutung
stützen würde. Denkbar wäre auch eine Kompensationsanlage zur Verminderung der Blindleistung im Netz.
Die Umspannstation Wendelsheim Ort
Fotos: Matthias Thalmeier, Januar 2013
Die "Umspannstation Wendelsheim Ort No 209" der ehemaligen EVS (heutige EnBW) befindet sich in der Adlerstraße mitten im Ort.
Die Mittelspannung ist bereits erdverkabelt, die Niederspannung geht noch wie früher über Freileitungen
zu den Dachanschlüssen der Häuser, teilweise auch schon über isolierte
Schwedenkabel.
Eine Mittelspannungstrasse führt nach Rottenburg (siehe ganz oben auf dieser
Seite), eine zweite nach Kiebingen. Die Station ist noch in Betrieb.
Die doppelte Anbindung an das MS-Netz ließ uns zunächst zwei Transformatoren im Innern vermuten. Dies muss jedoch nicht
zwingend so sein. Die Anbindung sieht hier nur anders aus als bei kleineren Türmchen, welche von zwei
Seiten mit einer MS-Trasse angefahren werden. Beide Zuführungen werden in der turminternen Schaltanlage wahlweise
verbunden oder getrennt. Der Trafo ist in die beiden Zuführungen eingeschleift.
Die stimmungsvollen Dämmerungsbilder links wurden mit ISO 800 aufgenommen.
© Copyright für die Bilder
bei den Fotografen und Fotografinnen
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Stand: 27. Februar 2014
Carpe diem
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