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Trafotürme in Ørslevkloster

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Trafoturm SFGHH Nr. 4 bei Orslevkloster 1 Trafoturm SFGHH Nr. 4 bei Orslevkloster 2 Trafoturm SFGHH Nr. 4 bei Orslevkloster 3 Trafoturm SFGHH Nr. 4 bei Orslevkloster 4
Der Trafoturm SFGHH Nr. 4 bei Ørslevkloster
Fotos: Michael Magnussen, 2012
Dieser wunderschöne alte Backsteinturm mit eigenwilliger Dachkonstruktion und außergewöhnlich ausgeführten Fenstern steht in der Nähe der Ortschaft Ørslevkloster, nicht weit von Skive, dem Mittelpunkt der Skive Kommune. Die stillgelegte Trafostation Nr. 4 der SFGHH (Salling Fjends og Ginding Herreder) steht für alle offen und ermöglicht Einblicke in alte Transformatorentechnik - wie ein kleines technisches Museum. "Højspænding" auf der Warntafel unterhab des Stationsschilds bedeutet Hochspannung.
An der Außenwand sind niederspannungsseitig noch Schäkelisolatoren erhalten geblieben, wie sie auch in Norddeutschland, z.B. in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt verbreitet eingesetzt wurden.
Zur Dachkonstruktion:
An dem Stahlträger auf dem Dach war die Mittelspannungs-Freileitung mittels Abspannketten befestigt. Wir sehen leider nicht die Rückseite des Dachs, dort dürften wahrscheinlich die Einführungen der Mittelspannung vorgesehen sein. Ebenso ist es denkbar, dass die Mittelspannungs-Trasse hier nicht nur endete, sondern über das Dach auch fortgesetzt werden konnte.
Zur Schalttafel (drittes Foto von links):
Die Mamor-Schalttafel zeigt zwei vorgesehene Niederspannungsstromkreise mit jeweils drei Sicherungseinsätzen, hier noch ohne Sandfüllung. Zur Überprüfung, ob eine Sicherung noch intakt war oder bereits ausgelöst hatte, war die seitlich verankerte Prüfleitung gedacht. Diese war entweder an ein Messgerät oder an eine Prüflampe gegen den Neutralleiter geschaltet. Leuchtete diese Prüflampe bzw. zeigte das Messgerät einen Ausschlag, sobald man eine Seite der Sicherung berührte, und fehlte dieses Signal bei Berührung des anderen Endes dieser Sicherung, so konnte man daraus schließen, dass der Sicherungseinsatz ausgelöst hatte und erneuert werden musste.
Schön zu erkennen sind ferner die beiden jeweils dreipoligen Hebelschalter mit nacheilenden Schaltmesserkontakten. Diese wurden durch Federkraft gespannt und unterbrachen beim Ausschaltvorgang alle drei Phasen gleichzeitig. Durch die schnellende Bewegung der Schaltmesser wurde ebenso ein möglicher Abreißlichtbogen vermindert, bestenfalls ganz unterbunden. Auf eine etwaige Abdeckung der Schalterpfade wurde verzichtet. Zum Vergleich: ein abgedeckten Schalter auf der obersten Abbildung unserer Seite zum Thema Schalttafeln. Ein solcher Schutz dient(e) der Sicherheit des Bedienpersonals etwa dann, wenn man nach dem Sicherungswechsel auf einen noch vorhandenen Fehler (Kurzschluss) im Ortsnetz unbeabsichtigt aufschalten wollte. Solche Schalthandlungen brachten meist einen erheblichen Funkenregen mit sich und gefährdeten das Bedienpersonal. Ebenso mutet die Anordnung der Schalter seltsam an, wenn man bedenkt, dass der Schaltberechtigte mit seiner Hand beim Schließen des Messerschalters direkt in der Ausblasrichtung der Sicherung agieren musste. Löste eine solch starke Sicherung aus, so war dies mit dem Austritt von heißen Abgasen durch das Verdampfen des Schmelzleiters verbunden. Auch deshalb setzten sich die später entwickelten NH-Sicherungseinsätze mit Sandfüllung durch. Eine solche Schaltanlage wie in dieser historischen Turmstation ist wohl auch in Dänemark heute so nicht mehr vorstellbar.
Ørslevkloster hat außer alten Trafotürmen noch mehr zu bieten, u.a. das Kloster Ørslev aus dem 12. Jahrhundert, das seit 1700 in schlechtem Zustand war. Im Jahr 1928 baute die Komtesse Olga Sponnek das alte Kloster zu einem Refugium um, wo man einige Tage Ruhe genießen kann.

 
Kunst-Trafoturm SFGHH 189 auf der Halbinsel Lundo 4 Kunst-Trafoturm SFGHH 189 auf der Halbinsel Lundo 3 Kunst-Trafoturm SFGHH 189 auf der Halbinsel Lundo 2 Kunst-Trafoturm SFGHH 189 auf der Halbinsel Lundo 6 Kunst-Trafoturm SFGHH 189 auf der Halbinsel Lundo 1 Kunst-Trafoturm SFGHH 189 auf der Halbinsel Lundo 5
Der Kunst-Trafoturm "Transformation" auf der Halbinsel Lundø
Fotos: Michael Magnussen, Frühjahr 2013 (rechts eine Ausschnittsvergrößerung)
Die ehemalige Trafostation Nr. 189 der SFGHH (Salling Fjends og Ginding Herreder) steht auf der Halbinsel Lundø im Limfjord. Im Jahr 2000 wurde die alte Backstein-Turmstation von den beiden Künstlern Christel Bækgaard und Javier Panos y Arenas künstlerisch gestaltet. Durch die mosaikartigen Wände, die Mischung von Kunstlicht und Tageslicht vermittelt der Innenraum eine feierliche, fast kirchenhafte Atmosphäre. Das Kunstwerk hat den treffenden Titel "Transformation": ein technischer Kleinbau wurde zum Kunstobjekt transformiert.
Der Turm steht offen, das Kunstwerk kann jederzeit besichtigt werden.
Weitere solcher Beispiele gibt es in unserem Kapitel Baukunst - Kunst am Bau.
Fotos und Beschreibung auf Dänisch bei kulturinfo.dk


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Stand: 8. Dezember 2013
Carpe diem

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