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Trafostationen in und um Arendsee

Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 stillgelegt [ weiterlesen ]

Zur Stadt Arendsee gehören u.a. auch die Ortsteile Binde, Fleetmark, Kaulitz, Kerkau, Leppin, Lübbars, Rademin, Schrampe, Vissum und Ziemendorf:

 
Trafostation Binde 10 Trafostation Binde 6 Trafostation Binde 4 Trafostation Binde 16 Trafostation Binde 15 Trafostation Binde 17
Trafostation Binde 20 Trafostation Binde 5 Trafostation Binde 9 Trafostation Binde 14 Trafostation Binde 8 Trafostation Binde 1 Trafostation Binde 22
Die Verteilerstation Binde
Fotos: Pit Fischer, 24. August 2012
Dieser imposante Backsteinbau steht am Ortsausgang von Binde Richtung Arendsee an der B190 zwischen Arendsee und Salzwedel. Ein einfaches Trafohäuschen war es mit Sicherheit nicht, hier drin muss sich einst eine größere elektrische Verteilerstation befunden haben, vielleicht ein Schaltwerk (Lastverteilungswerk)? Als die Station noch in Betrieb war, wurden hier mindestens drei Mittelspannungs-Zweige eingeführt. Niederspannungsseitig sind an der Wand noch zwei kleine weiße Isolatoren erhalten geblieben, sogenannte Reichspostmodelle. Auch die weißen Mittelspannungswanddurchführungen sind alt, auf jeden Fall aus der Zeit vor der DDR. Hypothetisch wäre denkbar, dass in dieser Station 30 kV in 15 kV gewandelt und von hier weiter in das Land verteilt wurden. Dann hätte man mindestens zwei Sammelschienensysteme benötigt, welche damals in luftisolierter Bauweise neben den obligatorischen Trafos und Schaltfeldern den vielen Platz und damit ein großes Gebäude benötigt hätten.
Interessant sind auch die Dachfenster in den beiden Gauben. Es gab früher stellenweise Dienstwohnungen in oder bei Umspannwerken. Der sog. Schaltwärter musste dann Schalthandlungen ausführen, wenn z.B. bei Gewitter ein Distanzschutzrelais ausgelöst und den entsprechenden Leistungsschalter betätigt hat. Die moderne Form der Kurzunterbrechung mit automatischer Wiedereinschaltung war da noch nicht erfunden. Heute möchte kein Mensch mehr "auf dem Trafo" wohnen, schon wegen der Belastung durch magnetische und elektrische Felder. Aber früher war das gebräuchlich. Ob das hier der Fall war, wissen wir leider nicht.
Ob das bewohnte Nebengebäude ursprünglich dazu gehörte und nachträglich neu bedacht und modernisiert wurde, oder ob es in späterer Zeit angebaut wurde, vermögen wir nicht zu sagen. Auf jeden Fall sieht der Komplex harmonisch und wie aus einem Guss aus. Ein Schweinestall rundet das ländlich-idyllische Bild ab.
Die Freileitungen sind auch hier bereits auf Erdkabel umgestellt. Vor dem Gebäude befindet sich eine moderne begehbare, fabrikfertige Trafostation der e-on/Avacon mit der Bezeichnung "Station BIND Binde SSt Binde" (siehe die beiden Fotos rechts unten).
Auf dem zweiten Bild von links in der oberen Bildreihe ist noch ein Mittelspannungsmast zu sehen. Die Freileitungen sind bereits abgeschnitten, da wartet schon der Schneidbrenner auf die Demontage des Masts: hier ist ein Bauvorhaben in Arbeit. Interessant ist die Tatsache, dass hier augenscheinlich noch mit 30 kV gearbeitet wird. Das war neben der 15 kV Ebene die zweite in Ostdeutschland übliche Mittelspannungsebene. Darüber kam dann gleich die 50 KV Hochspannungsebene aus der Zeit der 1920er Jahre. Überwiegend ging man nach der Wende dazu über, die 15-, 30- und 50kV-Ebenen zu beseitigen und dafür die einheitliche Ebene 20kV (Mittelspannung) sowie 110kV für den Bereich der Hochspannung zu verwenden, was die überregionale Vernetzung erleichtert. Auch dem steht hier in Zukunft nichts entgegen: Das neue Erdkabel hält einfach mehr aus, ob das nun zukünftig gebraucht wird oder nicht (weniger geht immer).
Vieles an diesem Text ist Spekulation und Rätselraten. Mit einigen Vermutungen liegen wir vielleicht richtig, mit anderen vielleicht falsch.
Herzlichen Dank an die Bewohner*innen für die Erlaubnis auf ihrem Grundstück zu fotografieren.

 
Trafostation Leppin 3 Trafostation Leppin 4 Trafostation Leppin 1 Trafostation Leppin 6 Trafostation Leppin 2 Trafostation Leppin 7
Die Trafostation Leppin Dorf
Fotos: Pit Fischer, 24. August 2012
Diese wunderschöne, gut gepflegte Turmstation steht in der Dorfstraße 58. Es ist eins der seltenen Trafohäuschen in dieser Gegend, bei der das Ziegelmauerwerk unter Putz liegt, möglicherweise sogar das einzige. Die "Station U4802.. Leppin 1 Dorf Leppin", so die Bezeichnung des Stromversorgers e-on/Avacon, ist noch in Betrieb. Die ehemaligen Freileitungen sind hier bereits auf ein Erdkabelnetz umgestellt. An den Fassaden sind auch keine Armaturen von früher mehr erhalten.
Leppin liegt an der B190 zwischen Arendsee und Seehausen.
Die Trafostation Leppin ist auch Bildband von Illo-Frank Primus, Geschichte und Gesichter der Trafostationen auf Seite 207 mit einem ganzseitigen Foto vertreten.

 
Trafoturm Ziemendorf 5 Trafoturm Ziemendorf 13 Trafoturm Ziemendorf 14 Trafoturm Ziemendorf 7 Trafoturm Ziemendorf 12
Trafoturm Ziemendorf 3 Trafoturm Ziemendorf 4 Trafoturm Ziemendorf 10 Trafoturm Ziemendorf 11
Der Storchennest-Trafoturm Ziemendorf
Fotos: Pit Fischer, 28. April 2012
Der architektonisch bemerkenswerte Backsteinturm steht in der Ziemendorfer Dorfstraße neben der Kirche. Aus der Zeit der Freileitungen sind nur noch einige Halterungen von Schäkelisolatoren übrig.
Auf dem Dachfirst wurde auf einer Halterung ein Wagenrad befestigt und so die Grundlage für ein Storchennest geschaffen, das zum Zeitpunkt der Fotoaufnahmen im Jahr 2012 noch nicht besiedelt war. Deshalb hier unsere Bekanntmachung an Störchinnen und Störche im Altmarkkreis: In Ziemendorf ist ein ausbaufähiges Eigenheim zu haben! Im nahegelegenen Arendsee gibt es zudem leckere Frösche.
Eine offene Luke im Giebel lässt vermuten, dass auch das Turminnere für eine Neubesiedelung durch Vögel und Fledermäuse zur Verfügung steht. Stillgelegte alte Trafohäuschen eignen sich ausgezeichnet als Tierwohnungen und "Artenschutztürme", wir konnten bereits etliche Beispiele hierfür auf unserer Naturschutz-Seite dokumentieren.
Die Storchen-Turmstation Ziemendorf ist auch Bildband von Illo-Frank Primus, Geschichte und Gesichter der Trafostationen auf Seite 335 mit einem ganzseitigen Foto vertreten.


© Copyright für die Bilder
bei den Fotografen und Fotografinnen

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Stand: 10. Februar 2015
Carpe diem

Atomkraft nein danke