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Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. (Gerhard Bronner)
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Trafostationen im Bezirk Altona

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Bahrenfeld

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Das Trafohaus von 1926/1927 beim Volksparkstadion - heute eine Gaststätte
Fotos: Pit Fischer, 3. Mai 2012

Das außergewöhnliche Trafohäuschen, ein ovaler Flachbau aus gelbem Sichtmauerwerk, steht an der Ecke August-Kirch-Straße/Max-Schmeling-Straße, in der Nähe des Volksparkstadions, dem Stadion des Fußball-Bundesligisten HSV. Das Volksparkstadion, das auch schon - je nach Sponsor und Anlass - Imtech Arena, AOL Arena, HSH Nordbank-Arena, FIFA WM-Stadion und Hamburg Arena hieß, war das erste Stadion im Altonaer Volkspark in Bahrenfeld. Eingeweiht wurde es als "Altonaer Stadion" am 11. September 1925 vor gut 50.000 Zuschauern; ab 1927 fanden hier auch Länderspiele sowie 1928 das Endspiel um die deutsche Meisterschaft (HSV - Hertha BSC 5:2) statt. 1953 wurde es durch den heutigen Neubau ersetzt.
Überhaupt sind die Hamburger Meister im Umbenennen: die Straße hier hieß früher Stadionstraße und wurde laut Nachtrag zum Straßen- und Gebietsverzeichnis vom 16.5.2011 in Max-Schmeling-Straße "teilumbenannt".
Das Trafogebäude, eine ehemalige Kabelstation wird seit 2008 als Restaurant genutzt, das jedoch an diesem 3. Mai 2012 zum Leidwesen des Fotografen geschlossen hatte (siehe hierzu auch unser Kapitel Umfunktionierung von Trafohäuschen). Überhaupt war das ganze Areal um das Stadion, ein parkähnliches Waldgebiet, bis auf einige Spaziergänger an diesem Tag menschenleer. Bei einem HSV-Spiel geht es hier bestimmt ganz anders zu.
Wie eine moderne Kabelfertigstation heutzutage aussieht, ist auf dem linken Foto der unteren Bildreihe zu sehen.

Die Trafostation wurde um 1926/1927 (die Angaben differieren etwas je nach Quelle) vom Architekten, Stadtplaner und Altonaer Bausenator Gustav Oelsner (1879-1956) entworfen, von dem auch die Hochbauten des ersten Altonaer Stadion (1925) stammten sowie zahlreiche weitere Versorgungspavillons für Wasser, Strom und Gas. Oelsner war ein Vertreter des "Neuen Bauens" in seiner strengen kubischen Form, einer der Neuen Sachlichkeit und Bauhaus-Schule verwandten Architekturbewegung. Er verzichtete meist auf Bauschmuck und benutzte die Möglichkeiten, mit der Anordnung der Klinker gestalterische Akzente zu setzen. Durch den Einsatz von gelben Ziegeln - wie bei unserem Trafohäuschen im Volkspark - setzte er sich von den Hamburger rotbraunen Klinkern ab. Durch wechselnde Anordnung der Steine erzielte er horizontale Gliederungsbänder. Am vorliegenden Bau wechseln sich Reihen von hochkant und flach angeordneten Backsteinen ab, siehe Ausschnittsvergrößerung in der unteren Bildreihe rechts.
Gustav Oelsner emigrierte 1937 zunächst in die USA, dann in die Türkei, um nicht wie Millionen andere Menschen von den Nazis im KZ ermordet zu werden. 1949 kehrte er wieder nach Hamburg zurück.

2006 wurde Oelsners Trafohäuschen unter Denkmalschutz gestellt.
In der Wikipedia-Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Bahrenfeld ist die Station unter der Denkmal-Identifikationsnummer 16972 wie folgt verzeichnet: "Transformatorenhäuschen, Max-Schmeling-Straße 9, Datierung 1926, Entwurf: Gustav Oelsner".
Im offiziellen Stadtportal für Hamburg ist zu lesen:
"Das Transformatorenhäuschen wurde um 1927 von Gustav Oelsner entworfen. Es ist oval, besitzt vier axial ausgerichtete Türen und darüber liegende längs ausgerichtete Fenster. Die gelben Backsteine sind abwechselnd hochkant und flach angeordnet. Gustav Oelsner hatte in seiner Zeit als Altonaer Bausenator 1924-1933 zahlreiche Versorgungspavillons für Wasser, Strom und Gas entworfen. Einzig das Transformatorenhäuschen im Volkspark ist erhalten und steht seit 2006 unter Denkmalschutz. Seit 2008 wird es als Gaststätte genutzt."
(Quelle: Webseite Baudenkmäler im Bezirk Altona)

Das Trafohaus im Altonaer Volkspark ist auch im Bildband von Illo-Frank Primus, Geschichte und Gesichter der Trafostationen mit einem ganzeitigen Foto auf Seite 414 vertreten. Es gehört zu den schönsten und ältesten Stationen unserer Fotosammlung und ist ein herausragendes Beispiel für die Baukunst des frühen 20. Jahrhunderts.



Sternschanze

Trafostation Hamburg Sternschanze 1 Trafostation Hamburg Sternschanze 6 Trafostation Hamburg Sternschanze 25 Trafostation Hamburg Sternschanze 27 Bahnhof Hamburg Sternschanze
Trafostation Hamburg Sternschanze 8 Trafostation Hamburg Sternschanze 9 Trafostation Hamburg Sternschanze 11 Trafostation Hamburg Sternschanze 10 Trafostation Hamburg Sternschanze 26
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Die Trafostation beim Bahnhof Hamburg Sternschanze, erbaut um 1903
Fotos: Pit Fischer, 3. Mai 2012

Die alte Trafostation in der Sternschanze 3 wurde um 1903 erbaut, zusammen mit dem Neubau des nebenan stehenden Bahnhof Sternschanze, heute U- und S-Bahn-Station, und gehört damit zu unseren ältesten datierten Stationen. Das Foto oben rechts zeigt den Eingang zum U-Bahnhof. Die Kabelstation steht direkt an den Gleisen und wird heute als 'Station ST 6/0,4kV QASST-ST01' von der DB Energie GmbH betrieben. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Die über und über mit Graffiti bedeckte Station steht schräg gegenüber vom Schanzenpark und vom Mövenpick-Hotel (im historischen Wasserturm, Sternschanze 6). Messegelände und Congress Center Hamburg sind von hier zu Fuß erreichbar. Am Bahnhof Sternschanze treffen zwei Welten aufeinander: Auf der einen Seite die Welt des Business mit 4-Sterne-Hotel, Messen und Tagungen, wo sich die Systemrelevanten und Systemrepräsentanten in Schlips und Kragen mitsamt ihren Laptops, Powerpoint-Folien und Rollköfferchen die Klinke in die Hand geben. Auf der anderen Seite das lebendige und multikulturelle Schanzenviertel mit seinen durch die Gentrifizierung des Stadtteils entstandenen Spannungen und sozialen Problemen. Alljährlich am 1. Mai kommt es wegen Demonstrationen, Randale und Auseinandersetzungen mit der Polizei zu Schlagzeilen ("revolutionärer 1. Mai"). Zum Zeitpunkt der Fotos am 3. Mai waren die Demonstrationen jedoch längst vorbei, sodass der ortsunkundige Fotograf und Tourist das Schanzenviertel als einen lebhaften und freundlichen Stadtteil mit schönen alten Häusern erlebte. Die Schanze - eins der "Szeneviertel" Hamburgs - war für relativ preisgünstige Wohnungen bekannt, die auch für Studierende und wenig Verdienende einigermaßen erschwinglich waren. Je mehr der Stadtteil "in" und "cool" und damit auch für Yuppies attraktiv und finanziell lukrativ wurde, umsomehr fielen Spekulanten, Immobilienhaie und andere Abzocker hier ein mit der Folge, dass einkommensschwächere Bewohner und Kleingewerbetreibende vertrieben wurden.

"Sternschanze liegt zwischen den Stadtteilen St. Pauli, Altona-Altstadt, Eimsbüttel und Rotherbaum. Die Grenzen umfassen im Wesentlichen das als Schanzenviertel bezeichnete Gebiet, wenngleich der Stadtteil mit ihm nicht vollständig identisch ist. (...) Die Sternschanze zeichnet sich durch eine weitgehend geschlossene Altbauweise aus. Mit einem knappen halben Quadratkilometer ist sie flächenmäßig der kleinste Hamburger Stadtteil und mit rechnerisch über 16.000 Einwohnern pro Quadratkilometer hat sie eine erhebliche Einwohnerdichte. (...) Insbesondere ab den 1970er Jahren zogen wegen des verkehrsreichen und vergleichsweise wenig grünen Gebietes viele Familien fort. Gleichzeitig entdeckten viele Studenten die Sternschanze als Uni-nahes und preisgünstiges Wohngebiet. Auch die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung spielten insbesondere für junge Leute als Zuziehende eine bedeutende Rolle, so dass sich der Stadtteil unter anderem deshalb weg von der reinen Familienwohngegend hin zum alternativen Viertel entwickelte. Die Sternschanze hatte unter der in den 1990er Jahren favorisierten Verdrängung von Drogensüchtigen und -händlern vom Hamburg Hauptbahnhof und St. Georg zu leiden. Diese Personengruppen suchten sich insbesondere den Sternschanzenpark als Betätigungs- und Aufenthaltsort aus und machten ihn zu jener Zeit zu einem der Drogenzentren in Hamburg. Zur Zeit des Internet-Booms von 1998 bis 2001 siedelten sich viele Firmen der New Economy wie etwa Kabel New Media, Fork, Pixelpark und ID-Media im Stadtteil an. In der darauffolgenden Krise meldeten viele von ihnen Insolvenz an. Seither ist im Stadtteil eine fortwährende Gentrifizierung zu beobachten, die immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion ist."
(Quelle: Wikipedia-Artikel 'Hamburg-Sternschanze')


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Stand: 7. März 2015
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