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Landkreis Ravensburg
Trafotürme in und um Kißlegg
Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt
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Zu Kißlegg im Allgäu gehören auch die Dörfer und Weiler Emmelhofen, Immenried,
Oberhorgen, Sommersried,
Waltershofen, Wiggenreute und Zaisenhofen:
Die Umspannstation Oberhorgen
Photos: Pit Fischer, 7. September 2013
An der Durchgangsstraße zwischen Dettishofen und Zaisenhofen/Kißlegg (L265) steht direkt am
Ortseingang von Oberhorgen dieses hübsche Trafohäuschen im Grünen. Der Bautyp ist im Allgäuer Netz der EnBW
Regional AG verbreitet anzutreffen. Zu einem großen Teil sind die Trafostationen sogar noch in Betrieb
und - wie auch unsere Station Oberhorgen - am klassischen
Freileitungsnetz angeschlossen.
Thomas Niehörster vergleicht die Stromtürmchen ihrer schlichten Bauweise wegen mit "vergessenen Wehrtürmen":
"Wehrtürme mit spannendem Kern: Als weit sichtbare
Landmarken findet man diese Bauwerke immer noch im gesamten
Allgäu - auch, wenn ihre Zahl mittlerweile mehr und mehr abnimmt. Turmstationen, in denen Starkstrom auf eine im
Haushalt verwendbare Spannung reguliert wurde und wird, prägen die Ortsbilder von Weilern und Ortschaften.
(...) Turmstationen, im Volksmund auch Stromhäusle genannt, bilden seit 100 Jahren Fixpunkte in der Landschaft."
Quelle: Heimat Allgäu, Nr. 1/2014, S. 6-8 (siehe auch in unserer
Literaturliste)
Die Umspannstation Waltershofen Schule: das Haus der Blitze
Fotos: Pit Fischer, Mai 2008 und 7. September 2013 (untere Reihe)
Das an sich schlichte Türmchen steht in der Merazhofer Straße, Ecke Oskar-Farny-Straße und Widdumweg.
Dem Fotograf fiel sofort die ungewöhnliche Fassadengestaltung auf: eine Hand hält ein Bündel Blitze.
Etwas vergleichbares haben wir noch nie an einem Trafohäuschen gesehen.
Die Stuckarbeit über der Tür stammt vom Allgäuer Künstler Heinrich
Vogel (Waltershofen 28.7.1901 - 1.3.1982), der in der Region zahlreiche Werke in verschiedenen Materialien
hinterlassen hat: Stuckarbeiten an Kirchendecken (z.B. in Maselheim, Landkreis Biberach), Kupferarbeiten (z.B. die Eingangstüren
der Kirche Waltershofen und Kupfertore im Innenhof von Schloss Zeil, Leutkirch), aber auch Keramiken,
Holzschnitzereien, Intarsien, Plastiken, Ölgemälde und Brandmalereien. 2012 fand in Bad Wurzach anlässlich
des 30. Todestags von Heinrich Vogel eine Gedächtnisausstellung statt.
Das Entstehungsjahr des Reliefs an diesem Trafoturm konnten wir leider noch nicht ermitteln.
Das relativ neue Stationsschild an der Tür ließ uns zunächst vermuten, dass der
Trafo der EnBW Regional AG im Turminneren immer noch in Betrieb ist. Nach neuen Informationen soll die Turmstation
jedoch leer stehen.
Weitere Beispiele für künstlerisch gestaltete Trafostationen sind in unserer Rubrik
Baukunst / Kunst am Bau zu finden.
Herzlichen Dank an die Familie Vogel für die Informationen zum Künstler und seinem Werk.
Die Trafostation Zaisenhofen
Photos: Richard Molke, 2008
Zeitlos schön - und dabei garnicht weit weg von Kißlegg
© Copyright für die Bilder
bei den Fotografen und Fotografinnen
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Stand: 31. März 2014
Carpe diem
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