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Landkreis Reutlingen
Trafotürme in und um Zwiefalten
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Zu Zwiefalten gehören auch die Dörfer Gauingen, Mörsingen, Sonderbuch und Upflamör.
Die Umspannstation Gauingen Molkerei
Fotos: Pit Fischer, 28. Juli 2011
Dieses schmucke, gut gepflegte und schön gelegene Türmle befindet sich im Zwiefalter Ortsteil Gauingen in der Lindenstraße,
neben Haus Nr. 47, gegenüber von Haus Nr. 52, in einem liebevoll gepflegten Gärtle.
Netzbetreiber ist die EnBW.
Wenn man von Zwiefalten die B312 aus dem Tal der Zwiefalter Ach Richtung Reutlingen auf die Schwäbische Alb hinauffährt,
erreicht man nach kurzer Fahrt rechterhand das ca. 700 m hoch gelegene hübsche Dorf. In der Nähe befindet sich die berühmte
und ebenfalls sehenswerte
Wimsener Höhle.
Die beiden Umspannstationen Gauingen am Steinbruch
Fotos: Pit Fischer, 28. Juli 2011
Beim Gauinger Gewerbegebiet "Steinhecke", zwischen Tennisplatz und Steinbruch, finden wir in der Albert-Burrer-Straße
diese beiden dicht beieinander gelegenen Turmstationen. Auf dem mittleren Foto sind beide zu sehen. Beide sind aus
Gauinger Travertin gemauert, der im nebenan gelegenen Steinbruch abgebaut wird.
Der ältere der beiden Türme (Foto links) steht unter Denkmalschutz.
Der neuere, größere, (rechtes Foto) ist als Umspannstation und Schaltstation immer noch in Betrieb.
Beide werden nachfolgend vorgestellt:
Das alte Trafohäuschen in Gauingen am Steinbruch
Fotos: Pit Fischer, 28. Juli 2011
Der alte Trafoturm steht im Gebüsch und ist nicht einfach zu fotografieren. Das kleine Gebäude steht
zwar unter Denkmalschutz, ist aber schon sichtlich
vom Zahn der Zeit angenagt. Die Wände sind aus dem berühmten Gauinger Travertin gemauert,
im Dorf finden sich weitere Häuser aus diesem Material. Der uralte und heute noch in verkleinerter Form
in Betrieb befindliche Steinbruch ist direkt nebenan. Es finden dort im Sommer Bildhauer-Workshops statt.
Travertin entstand durch Ablagerungen eines Süßwassersees am Rande der Schwäbischen Alb im Zeitalter des Tertiär.
Der Gauinger Kalkstein ist frostfest und eignet sich für Massivarbeiten wie zum Beispiel als Bausteine, Bodenplatten, Treppen- und
Bodenbelag, Fassadenplatten, Denk- und Grabmäler und für die Steinbildhauerei.
Er wurde nicht nur für Trafohäuschen verbaut, sondern z.B. auch in der Barockkirche im Kloster Zwiefalten,
an der Sparkasse in Amsterdam und an der Schwabenlandhalle in Fellbach.
Die Trafostation hat an einer Seite einen kleinen Anbau, der jedoch im Gebüsch fast nicht sichtbar ist (siehe linkes
Foto in der unteren Reihe). Ob dort ein zweiter Transformator oder ein Ölkesselschalter und damit verbunden ein
Mittelspannungs-Erdkabel angeschlossen war, lässt sich nur vermuten.
Von den früheren Freileitungen sind an einer Fassade am ehemaligen Niederspannungsabgang noch Reste der Isolatoren
erhalten (Fotos unten rechts). Es sind die Überbleibsel von
Reichspostmodellen
der Größe 1. Der Turm dürfte nach den verbliebenen Armaturen zu urteilen um die Wende der 1910er/20er Jahre stammen.
Nach dem äußeren Anschein erkennt man an der Öffnung des ehemaligen Mittelspannungseingangs einen
nachträglich eingebrachten Holzverschlag, welcher so früher keinen Platz gehabt hätte (siehe drittes Foto
von links in der oberen Reihe). Es wird wahrscheinlich ein
Nistkasten für größere Vogelarten oder Fledermäuse
sein.
Der Beständigkeit des Steins und dem augenscheinlich noch unversehrten Dach ist es wohl zu verdanken, dass der Verfall
noch nicht stärker fortgeschritten ist. Irgendwann sollten aber Erhaltungsmaßnahmen ins Auge gefasst werden,
sonst ist der Weg zur Trafohäuschen-Ruine
vorgezeichnet.
Nachfolgend wird die nebenan stehende modernere Trafostation vorgestellt, die vermutlich die Funktion des alten Trafotürmchens
übernommen hat:
Die Umspannstation/Schaltstation in Gauingen am Steinbruch
Fotos: Pit Fischer, 28. Juli 2011
Die "Umspannstation Gauingen Schaltstation" - so die Stationsbezeichnung der betreibenden EnBW Regional AG -
steht schräg gegenüber vom oben beschriebenen alten Trafohäuschen. Wie dieses ist es aus
Gauinger Travertin gebaut. Es ist ein Nachkriegsmodell, vielleicht Mitte der 1950er / Anfang der 1960er Jahre erbaut.
Die Gebäudegröße ist wohl darauf zurückzuführen, dass sich im Innern nicht nur ein Transformator
nebst den zugehörigen Installationen befindet, sondern dass hier auch stromverteilende
Schaltvorgänge stattfinden.
Zwei Mittelspannungstrassen sind hier noch als
Freileitungen ausgeführt, ausgeschildert
zur Zwiefalter Umspannstation Getreidemühle und Spinnerei sowie zur weiter oben beschriebenen
Umspannstation Molkerei. Zwei weitere ehemalige Mittelspannungsleitungen auf der anderen Seite
sind demontiert und wohl auf Erdkabel umgestellt (Foto unten rechts). Auch die Verteilung der Niederspannung auf
die Haushalte und Betriebe geschieht hier bereits per Erdkabel, bis auf ein letztes
Schwedenkabel,
das noch durch die Luft führt.
© Copyright für die Bilder
bei den Fotografen und Fotografinnen
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Stand: 31. Mai 2015
Carpe diem
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