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Landkreis Erding
Trafotürme in Markt Wartenberg
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Die Trafostation Wartenberg am Wasserkraftwerk Strogenstraße
Fotos: Max Hergenröder, 27. Oktober 2013
Die Turmstation aus der Frühzeit der Elektrifizierung gehört zum Säge- und Elektrizitätswerk
(Wasserkraftwerk) Ostermaier und Hartl in der Strogenstraße. Das Fotografieren gestaltete sich nicht einfach,
da der Turm baulich in die Kraftwerksgebäude integriert ist.
Es handelt sich um die werkseigene Trafostation zur Einspeisung in das
Mittel- und Niederspannungs-Freileitungsnetz.
Wir erkennen hier eine technikgeschichtlich interessante Installation, besonders die eigenwillige Banderdung der
Mittelspannungs-Abgänge über das Gewässer hinweg zum Ufer:
Neben den sichtbaren drei ehemaligen Mittelspannungs-Abgängen befindet sich an der Turmwand selbst noch ein
regulärer Niederspannungs-Abgang inklusive Lampendraht für die Straßenbeleuchtung.
Am Gebäude daneben ist, schon deutlich seltener zu finden, ein reiner Drehstromkreis mit drei Leitern ohne Null.
Neben den drei Abgängen für Mittelspannung sind insgesamt drei Abgänge für Niederspannung
vorhanden, sowie der Rest eines Dachständers, welcher ebenso mit dem Niederspannungsnetz verbunden war.
Nicht zu erklären ist die Tatsache, dass ein Niederspannungs-Abgang mit vier weißen
Deltaisolatoren der Epoche 1
realisiert wurde, deren Größe für das Mittelspannungsnetz geeignet ist (siehe Ausschnittsvergrößerung
ganz rechts).
Nach der Kopfform könnten die Deltaisolatoren ziemlich genau auf 1917 datiert werden, was unsere Vermutung
stärkt, dass diese Station sehr alt ist. Wenn an diesem Standort noch Strom erzeugt wird,
wovon wir ausgehen, dann erfolgt die Netzeinspeisung heute jedoch in das Erdkabelnetz. Sämtliche Freileitungsabgänge sind
Überbleibsel längst vergangener Zeiten. Ebenso ist denkbar, dass mindestens ein Mittelspannungs-Eingang dazu diente,
bei Niedrigwasser Zusatzstrom von den sich später ausbreitenden Überlandwerken zu beziehen, falls die
eigene Turbine wegen Wassermangel stand.
Auf dem zweiten Foto von rechts ist ein gegenüber stehender Holzstadel zu sehen, in dem sich vermutlich die Holzsägen
des Sägewerks befanden (oder noch befinden). Am Giebel sind vier alte Isolatoren des
Reichspostmodells in
Größe 1 erhalten geblieben. Der ehemalige Hausanschluss wurde hier an der Gebäudewand statt wie üblicherweise
mit einem Dachständer realisiert.
Weitere Beispiele für Wasserkraftwerke siehe in unserem Kapitel
E-Werk - Umspannwerk - Kraftwerk
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Stand: 27. März 2014
Carpe diem
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