Home >
Europa >
Deutschland >
Baden-Württemberg >
Schwarzwald >
Landkreis Emmendingen
Trafotürme in und um Gutach im Breisgau
Diese Webseite wurde mit Stand Mai 2016 eingestellt
[ weiterlesen ]
Zur Gemeinde Gutach im Breisgau gehören u.a. auch die Dörfer und Weiler Bleibach,
Kregelbach, Mußbach, Siegelau und Stollen:
Die Umspannstation Bleibach Säge wurde zum Ökoturm Bleibach
Fotos: Wolfgang Radau, 14. Mai 2013
Die ehemalige "20 kV-Umspannstation Bleibach/Säge" des Badenwerks wurde von der NABU-Kreisgruppe Emmendingen
zum "Ökoturm Bleibach" umfunktioniert. Der Naturschutzturm steht an der Simonswälder Straße
(=L173) zwischen Simonswald und Gutach im gleichnamigen Simonswälder Tal. Ca. 200 Meter entfernt ist der
"Schwarzwälder Hof", der auch mit einem großen Werbeplakat an der Turmfassade vertreten ist.
Auf der anderen Straßenseite fließt die Wilde Gutach vorbei, weshalb dieser Talabschnitt auch
Wildgutachtal genannt wird.
Das Trafohäuschen, in deren Inneren früher 20.000 Volt in Haushaltsstrom transformiert wurden, dient heute
allem, was da kreucht und fleucht, als Heimstatt. Die Fotos der unteren Bildreihe zeigen Nisthilfen und ein
Insektenhotel. Weitere solcher Beispiele für eine tierische Neubesiedelung findest du auf unserer Seite
Trafotürme & Naturschutz.
Zur mutmaßlichen Geschichte der Turmstation:
Dies dürfte der erste Trafoturm auf unseren Seiten sein, welcher seit jeher mit einer Holzflügeltüre versehen ist.
Wenn diese innen früher nicht mit Brettern hinterlegt war, dann war da offensichtlich eine Verglasung drin,
die Sprossen sind noch da. Das deutet alles auf eine private Abnehmerstation hin (ehemaliges Sägewerk?).
Während Holztüren in der
Schweiz verbreitet waren
(vgl. z.B. Ammenhausen),
sind sie in Deutschland ausgesprochen selten anzutreffen. Wenn man die Kittreste in den Fensterstreben unserer
Bleibachturmtür sieht, dann war da früher offensichtlich noch Glas drin. Selbst an höheren Stellen der
Türme sind weithin normalerweise Drahtverglasungen oder vorgebaute Drahtgitter vor den Fensterscheiben
(damit kein Trottel Steine reinwerfen kann). Das Fenster wäre das kleinste Problem, aber innen wären durch
solche Aktionen größere Schäden zu befürchten. In jüngerer Zeit hat man dann
verstärkt Glasbausteine angewendet.
Auf dem Foto ganz rechts in der oberen Bildreihe sehen wir an den vorhandenen ehemaligen Niederspannungs-Abgängen
noch die ursprünglichen Hakenstützen in das Mauerwerk eingeschraubt. Oben ist sogar ein
Reichspostmodell-Isolator
als Beleg stehen geblieben. Später wurden diese Stützen ausgedreht und dafür die neueren Ösen zur
Befestigung der Isoliereier eingebaut. Auf dem Bild unten rechts sieht man auch die einfachere Variante:
Isolatoren abschrauben, Hakenstützen belassen, daneben neu bohren und Ösen montieren.
Hier ist also der Modernisierungsvorgang nur halbherzig durchgeführt worden, wie wir es bisher so noch an keinem Turm gefunden
haben. Auch deshalb ist hier eine private Abnehmerstation zu vermuten.
Auch der doppelte Mittelspannungs-Eingang in Vertikalanordnung ist sehr eigentümlich. In dieser Form liegt der
Verdacht nahe, dass die Mittelspannungs-Leitung "im Vorbeigehen" durchgeschleift wurde.
© Copyright für die Bilder
bei den Fotografen und Fotografinnen
Zurück zur
Trafographie Startseite
|
|
Stand: 17. Oktober 2013
Carpe diem
|
|